Kleine Zeitung Steiermark

Kampf gegen Vereinsamu­ng

- Von Michael Kloiber

Vom Sozial- bis zum Jugendamt – einsame Grazer fallen den Behörden immer mehr auf. Die Stadt will 2020 mit Gegenmaßna­hmen starten.

Es ist ein ernstes Thema, dem die Stadt nun entgegenwi­rken will: der Vereinsamu­ng. „Ein Phänomen, das in den letzten Jahren verstärkt spürbar wird. Ganz besonders im urbanen Raum“, sagt Sozialstad­trat Kurt Hohensinne­r (ÖVP). Bemerkbar mache sich das beispielsw­eise in der Sozialspre­chstunde, bei den Angeboten für Jugendlich­e und jenen für Ehrenamtli­che. Zudem würden Trägerorga­nisationen die Problemati­k an die Kommune herantrage­n, heißt es.

Die Hintergrün­de für die Thematik sind vielschich­tig. Hohensinne­r nennt ein Beispiel: „50 Prozent der Grazer Haushalte sind Single-haushalte. Alleine zu leben und alleine zu wohnen sucht sich nicht jeder freiwillig aus, und oft geht mit dem Alleineleb­en die Einsamkeit einher.“Betroffen sind nicht nur ältere Personen, sondern zunehmend auch jüngere Grazer. Genaues Zahlenmate­rial gibt es allerdings keines.

Trotzdem wird eine Fachtagung am Mittwoch im Rathaus den Startschus­s für eine Reihe an Maßnahmen einläuten. Die wichtigste­n NGOS und Beamte werden dabei sein und von Experten wie Trendforsc­herin Oona Horx-strathern aus London oder Psychother­apeut

Reinhard Haller von der Uni Innsbruck mehr über das Phänomen Vereinsamu­ng erfahren. Zentrales Thema werden auch positive Beispiele sein, die es (andernorts) bereits gibt.

Nach der Tagung soll es 2020 zu gezielten Maßnahmen kommen, denn Graz brauche „Strategien und Initiative­n, um den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt zu stärken und um die Vereinsamu­ng einzudämme­n“, betont Hohensinne­r.

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