Kampf gegen Vereinsamung
Vom Sozial- bis zum Jugendamt – einsame Grazer fallen den Behörden immer mehr auf. Die Stadt will 2020 mit Gegenmaßnahmen starten.
Es ist ein ernstes Thema, dem die Stadt nun entgegenwirken will: der Vereinsamung. „Ein Phänomen, das in den letzten Jahren verstärkt spürbar wird. Ganz besonders im urbanen Raum“, sagt Sozialstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). Bemerkbar mache sich das beispielsweise in der Sozialsprechstunde, bei den Angeboten für Jugendliche und jenen für Ehrenamtliche. Zudem würden Trägerorganisationen die Problematik an die Kommune herantragen, heißt es.
Die Hintergründe für die Thematik sind vielschichtig. Hohensinner nennt ein Beispiel: „50 Prozent der Grazer Haushalte sind Single-haushalte. Alleine zu leben und alleine zu wohnen sucht sich nicht jeder freiwillig aus, und oft geht mit dem Alleineleben die Einsamkeit einher.“Betroffen sind nicht nur ältere Personen, sondern zunehmend auch jüngere Grazer. Genaues Zahlenmaterial gibt es allerdings keines.
Trotzdem wird eine Fachtagung am Mittwoch im Rathaus den Startschuss für eine Reihe an Maßnahmen einläuten. Die wichtigsten NGOS und Beamte werden dabei sein und von Experten wie Trendforscherin Oona Horx-strathern aus London oder Psychotherapeut
Reinhard Haller von der Uni Innsbruck mehr über das Phänomen Vereinsamung erfahren. Zentrales Thema werden auch positive Beispiele sein, die es (andernorts) bereits gibt.
Nach der Tagung soll es 2020 zu gezielten Maßnahmen kommen, denn Graz brauche „Strategien und Initiativen, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und um die Vereinsamung einzudämmen“, betont Hohensinner.
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