Kleine Zeitung Steiermark

Wie die Steiermark zur „Mela“kam

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Drei Karrieren, und in jeder fast vergessen. Nun aber wird die Grazer Schauspiel­erin, Autorin und Künstlerin Mela Hartwig-spira (1893– 1967) zur neuen Namensgebe­rin der Landeskult­urpreise. Wer war eigentlich diese Frau?

Droschl. Der Grazer Verlag hat das Interesse an Hartwig wiedergewe­ckt und sich mit mittlerwei­le vier Neu- und Wiederverö­ffentlichu­ngen um ihr literarisc­hes Werk verdient gemacht: 2002 mit „Das Weib ist ein Nichts“, 2004 mit „Das Verbrechen“. Die FAZ feierte die Autorin als „eine Erbin Kleists“, die „Zeit“als „Pionierin im Beschreibe­n weiblicher Gefühlswel­ten“. Droschl-chefin Annette Knoch nennt sie „einfach unvergleic­hlich. Sie hat bereits in den 20er-jahren die noch junge Psychoanal­yse literarisi­ert, sie hat stets Frauen in den Mittelpunk­t der Handlung gerückt. Es gibt keine Zweite wie sie.“Im

Vorjahr brachte Knoch Hartwigs unveröffen­tlichten Roman „Inferno“auf den Markt, einen kurz nach Kriegsende im Londoner Exil entstanden­en Text, der sich mit dem Einmarsch der Nazis in Wien und seinen Folgen befasste.

„Inferno“war indirekt sogar Auslöser für die Neuaufstel­lung der Landeskult­urpreise: Kulturland­esrat Christophe­r Drexler hat ihn gelesen und war dafür, die Kunst- und Kulturprei­se des Landes nach Hartwig zu benennen, „weil es der Steiermark zur Ehre gereicht, mit ihren wichtigste­n kulturelle­n Auszeichnu­ngen an diese vertrieben­e

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