Glanz und Genuss
Wir erinnern uns: Dem freiwilligen Downgrade des 5-Sternehotels Wiesler – Sterne weg, leger her – hatte sich auch das Restaurant „Speisesaal“mit seinem ungezwungenen Ambiente angepasst. Jetzt ist das Grand vor dem Hôtel wieder da, zumindest im neuen „Salon Marie“. Und von allem ist ein bisschen mehr da als im „Speisesaal“– mehr Messing, mehr Pflanzen, mehr Sitzplätze, mehr Glamour, mehr Gemütlichkeit. Orientiert hat man sich dabei offensichtlich am
„Meissl und Schadn“in Wien, dem Erfolgskonzept in Florian Weitzers Ringstraßenhotel Grand Ferdinand.
Die Karte verspricht Savoirvivre. Darauf ein Toast – in der Getränkekarte findet sich eine kleine, feine Auswahl offener Weine von der Steiermark bis in die Wachau. Und gleich noch ein Toast auf die knusprig frittierten Calamari (13 Euro), ob mit oder ohne Chili-knoblauch-salsa – einfach bravourös. Dem Lebensstil frönt man mit Hummerspaghetti oder eben mit Holsteinschnitzel, die Veganer/vegetarier bleiben auch nicht hungrig. Die geschmorte Melanzani in Paradeisersoße (Omas wären stolz auf sie) gerät zart und aromatisch, zwei Falafel (12), aufgespießte Riesenkroketten mit Soja-gurken-tsatziki, etwas trocken, dafür ist der Oktopus (18,50) herrlich gegrillt. Das Cordon bleu (19,80) mit Brie und Prosciutto verdient die Luxuserwähnung in der Karte – saftig, knusprig, herzhaft, fabelhaft. B. Pichler