Heute schießt sich Österreich ins All
Um 9.54 Uhr unserer Zeit startet in Kourou eine Rakete mit österreichischer Hard- und Software an Bord.
Dass Österreich im Weltraum mithalten kann, ist schon oft bewiesen worden. Heute ist Österreich gleich zweifach dabei, wenn eine Sojus-trägerrakete um 9.54 Uhr vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-guayana (Südamerika) startet.
An Bord ist der kleine Beobachtungssatellit Cheops – eine Abkürzung für „Characterising Exoplanet Satellite“–, der sich den Exoplaneten widmen soll. Das sind Planeten in anderen Sonnensystemen, die man nur durch indirekte Messungen entdecken kann. Eine ganze Reihe von Missionen sind Exoplaneten gewidmet, denn die Ergebnisse haben auch Bedeutung für unser eigenes Sonnensystem.
Cheops ist ein Projekt, das von Berner Astronomen entwickelt wurde und jetzt Partner aus elf Ländern umfasst. Das Institut für Weltraumforschung der Akademie der Wissenschaften in Graz sorgte für einen der beiden Bordrechner von Cheops. Dieser Rechner wird den gesamten Datenverkehr abwickeln und die thermische Kontrolle des Teleskops übernehmen. Die Steuersoftware für die hochgenaue Kamera wiederum wurde am Institut für Astrophysik in Wien entwickelt. Auch die Stromversorgung wurde in Österreich von der Weltraumfirma Ruag und dem Weltrauminstitut entwickelt.
Ebenso spannend ist der (noch kleinere) Forschungssatellit OPS-SAT, der an der TU Graz entwickelt und gebaut wurde. Er ist ein fliegendes Labor, das allen Interessierten zur Verfügung steht.
Mit dem Satelliten, der in 515 Kilometer Höhe fliegen wird, kann man neue Techniken der Missionskontrolle erproben. Das Interesse dafür ist groß, denn „echte“Satelliten sind zu kostbar, um mit ihnen zu experimentieren. Die Computer an Bord sind extrem leistungsstark.
Der Start wird ab 9 Uhr an der TU Graz und an der Akademie der Wissenschaften in Wien übertragen und kommentiert.