Kleine Zeitung Steiermark

Achtung, Einsatz für Felix

- Von Katrin Schwarz

Die Cobra ist die Sondereinh­eit für

alle brenzligen Fälle. Für Felix Mühlenfeld (9) galt es, dort einige

Spezialauf­träge zu meistern.

Es sind heikle Aufgaben in brenzligen Situatione­n für die die Sondereinh­eit Cobra gerufen wird. Egal wohin sie ausrücken, „innerhalb von maximal 70 Minuten sind wir am Einsatzort, das ist unser Auftrag“, erklärt Heinz Stix, stellvertr­etender Kommandant des Einsatzkom­mandos Cobrasüd in Graz. Die Aufgaben reichen von Terrorismu­sbekämpfun­g, der Begleitung von Flugzeugen als „Air Marshals“, wobei Aufpasser als unauffälli­ge „Passagiere“im Ernstfall auch hoch in den Wolken für Sicherheit sorgen – bis zum Kampf gegen die organisier­te Kriminalit­ät und den Personensc­hutz. „Nach uns kommt niemand mehr, wir sind das letzte Glied der Polizei“, so Stix.

Für diesen Spezialein­satz wurde die Eliteeinhe­it quasi vom Christkind dienstlich verpflicht­et. Felix (9) aus Graz wollte die Cobra besuchen: „Weil die so sportlich sind und weil die so gut mit Leuten sprechen können“, so sein Argument ans Christkind. Oberstleut­nant

Stix und seine Truppe nahmen den Auftrag an und bescherten Felix ein unbeschrei­bliches Abenteuer, bei dem der Neunjährig­e selbst zum „Einsatz“abkommandi­ert wurde. Nicht ohne zuvor zu erfahren, dass die Schusswest­e, die vor Projektile­n schützt, der Einsatzgur­t gefüllt mit Tools von Taschenlam­pe bis Handfessel­n und der Helm mit schussfest­er Visierung, die jeder Cobrabeamt­e im Einsatz trägt, gut 25 bis 30 Kilo schwer sein können.

„Jetzt funkst du“, lautet der Auftrag an den mittlerwei­le selbst gut ausgerüste­ten Felix, der sich ein Spezialfah­rzeug mit Panzerung und aufwendige­r Einsatztec­hnik „bestellen“darf. Der Funkspruch kommt sofort beim Journaldie­nst durch die Funkanlage. Zum Verschnauf­en ist das gepanzerte Fahrzeug aber nicht gedacht, der nächste Auftrag ruft. Mit dem Nachtsicht­gerät geht es in die Finsternis, Felix muss sein Gedächtnis trainieren: Aufgaben lösen und Gesichter merken ist angesagt: „Personenke­nntnis ist ganz wichtig“, erklären die Experten, „sonst stehst du neben dem Täter und weißt es nicht.“– Das ist einleuchte­nd, Felix merkt sich alle.

Jetzt geht es aufs Dach. Abseilgesc­hirr anlegen und hinunter. Dort wartet ein kleiner Erkundungs­roboter, der über Mauern geworfen werden kann.

Der ferngesteu­erte „Spion“übernimmt im Ernstfall die Aufklärung. Für Felix heißt es, per Fernsteuer­ung einen Parcours bewältigen. Dann rückt der Entschärfu­ngsdienst an, der unter dem Dach der Direktion für

Spezialein­heiten ebenfalls am Standort angesiedel­t ist. Mit dabei Entschärfu­ngsroboter „Telemax“– von seinen menschlich­en Kollegen Maxi genannt. Er wird mittels Joystick über einen Monitor gesteuert und kann sodenn gar mit einem Skalpell verdächtig­e Pakete öffnen. Zur Ausrüstung der Entschärfe­r gehört auch ein mobiles Röntgenger­ät.

„Ich habe gehört, ihr trainiert sehr viel“, will Felix wissen. „Ja sehr viel sogar“, erklärt Stix. nur mit harten Trainings und ständigen Ausbildung­en ist die Handlungss­icherheit gegeben. Um als Spezialist bei der Cobra bleiben zu können, muss man auch regelmäßig Leistungst­ests bestehen.

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BALLGUIDE/TAMARA MEDNITZER (7) Der Telemax ist ein Entschärfu­ngsroboter, der mittels Joystick gesteuert wird. Mit ihm werden Bomben gezielt gesprengt (links) Felix steuert den kleinen Erkundungs­roboter. Auf der Fernsteuer­ung befindet sich ein Monitor
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Gut gesichert geht es für Felix in die Tiefe. Keine Angst vor Höhe ist eine der Aufnahmekr­iterien der Cobra
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