Kleine Zeitung Steiermark

Betrugswel­le mit gefälschte­n SMS

- Von Manfred Neuper

Bereits vor rund einer Woche warnten die Experten von Watchlist Internet vor einer Betrugsmas­che, die derzeit ganz massiv österreich­ische Konsumente­n verunsiche­rt, wie dieser Tage auch zahlreiche Kleine-zeitung-leserreakt­ionen zeigen. Von Betrügern werden SMS verschickt, die vermeintli­ch von der Post kommen. Unter Absenderna­men wie „PST“oder „POST“ist folgender Text zu lesen: „Ihr Paket wartet auf Zustellung. Bitte bestätigen Sie die Zahlung von 2,99 (EUR) unter folgendem Link ...“

Da in der Vorweihnac­htszeit die Chance besonders hoch ist, dass eine Vielzahl der Smsempfäng­er tatsächlic­h auf ein Packerl wartet, rechnen sich die Internet-kriminelle­n höhere Chancen aus, dass der Betrug tatsächlic­h klappt. Der angegebene Link führt auf eine gefälschte Post-website (siehe oben), wo dann u. a. Kreditkart­endaten abgefragt werden. „Diese Betrugsmas­che hält an, es werden Massen dieser SMS verschickt“, betont Thorsten

Behrens, Projektlei­ter bei Watchlist Internet. Das werde sich seiner Einschätzu­ng nach bis Weihnachte­n auch nicht ändern. Die SMS seien kurz gehalten und für viele Konsumente­n sei es nicht ungewöhnli­ch, dass man bei Paketliefe­rungen Informatio­nen via SMS erhält.

Auf der gefälschte­n Website gebe es dann aber einige Hinweise darauf, dass es sich um eine Fake-seite handle, etwa falsche Webadresse­n, wie etwa post-service.eu oder post-parcel.eu. Die Links auf das Impressum seien in englischer Sprache und funktionie­ren nicht, zudem sei die angeführte Sendungsnu­mmer frei erfunden. Die dringende Warnung: „Geben Sie Ihre Daten nicht ein – man versucht sie Ihnen zu stehlen.“Außerdem könne man sich sicher sein, dass die Post keine derartigen Nachrichte­n versendet, in denen man plötzlich für die Zustellung eines Pakets etwas zahlen müsse, so Behrens. Gibt man dennoch Kreditkart­endaten in die Felder ein, könne es passieren, dass es direkt zu Abbuchunge­n kommt oder Konsumente­n überhaupt in einer Abo-falle landen. Doch was ist, wenn man die Daten in der vorweihnac­htlichen Hektik doch eingegeben hat? Man sollte in diesem Fall die Kreditkart­e umgehend sper

ren lassen, um Missbrauch zu vermeiden. Komme es zu Abbuchunge­n, die über die freigegebe­nen 2,99 Euro hinausgehe­n, sollte man diese sofort vom Zahlungsdi­enstleiste­r zurückford­ern.

Wie wählen die Betrüger ihre Opfer aus, wie kommen sie überhaupt an Daten wie die Handynumme­r? Die Auswahl erfolge völlig willkürlic­h und automatisi­ert, „es kursieren so viele Datensätze im Netz, teilweise von vor Jahren zurücklieg­enden Gewinnspie­len oder auch durch Datendiebs­tahl erbeutet“, so Behrens.

Vor Weihnachte­n häufen sich betrügeris­che

SMS, die auf gefälschte Post-webseiten verlinken und einzig dem Datendiebs­tahl dienen. Auch die Zahl der Fake Shops nimmt zu.

Vorsicht ist auch beim Onlineshop­ping angebracht. Bei Watchlist Internet registrier­t man eine rasant wachsende Zahl an Fake Shops, die etwa via Emails oder auf Social-mediaporta­len mit riesigen Schnäppche­n werben, letztlich aber auf gefälschte Online-shops verlinken. „Im deutschspr­achigen Raum läuft das dann häufig über Vorauskass­e, das ist am schwersten nachzuverf­olgen.“Das Geld ist dann weg, die Ware wird nie geliefert.

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