Betrugswelle mit gefälschten SMS
Bereits vor rund einer Woche warnten die Experten von Watchlist Internet vor einer Betrugsmasche, die derzeit ganz massiv österreichische Konsumenten verunsichert, wie dieser Tage auch zahlreiche Kleine-zeitung-leserreaktionen zeigen. Von Betrügern werden SMS verschickt, die vermeintlich von der Post kommen. Unter Absendernamen wie „PST“oder „POST“ist folgender Text zu lesen: „Ihr Paket wartet auf Zustellung. Bitte bestätigen Sie die Zahlung von 2,99 (EUR) unter folgendem Link ...“
Da in der Vorweihnachtszeit die Chance besonders hoch ist, dass eine Vielzahl der Smsempfänger tatsächlich auf ein Packerl wartet, rechnen sich die Internet-kriminellen höhere Chancen aus, dass der Betrug tatsächlich klappt. Der angegebene Link führt auf eine gefälschte Post-website (siehe oben), wo dann u. a. Kreditkartendaten abgefragt werden. „Diese Betrugsmasche hält an, es werden Massen dieser SMS verschickt“, betont Thorsten
Behrens, Projektleiter bei Watchlist Internet. Das werde sich seiner Einschätzung nach bis Weihnachten auch nicht ändern. Die SMS seien kurz gehalten und für viele Konsumenten sei es nicht ungewöhnlich, dass man bei Paketlieferungen Informationen via SMS erhält.
Auf der gefälschten Website gebe es dann aber einige Hinweise darauf, dass es sich um eine Fake-seite handle, etwa falsche Webadressen, wie etwa post-service.eu oder post-parcel.eu. Die Links auf das Impressum seien in englischer Sprache und funktionieren nicht, zudem sei die angeführte Sendungsnummer frei erfunden. Die dringende Warnung: „Geben Sie Ihre Daten nicht ein – man versucht sie Ihnen zu stehlen.“Außerdem könne man sich sicher sein, dass die Post keine derartigen Nachrichten versendet, in denen man plötzlich für die Zustellung eines Pakets etwas zahlen müsse, so Behrens. Gibt man dennoch Kreditkartendaten in die Felder ein, könne es passieren, dass es direkt zu Abbuchungen kommt oder Konsumenten überhaupt in einer Abo-falle landen. Doch was ist, wenn man die Daten in der vorweihnachtlichen Hektik doch eingegeben hat? Man sollte in diesem Fall die Kreditkarte umgehend sper
ren lassen, um Missbrauch zu vermeiden. Komme es zu Abbuchungen, die über die freigegebenen 2,99 Euro hinausgehen, sollte man diese sofort vom Zahlungsdienstleister zurückfordern.
Wie wählen die Betrüger ihre Opfer aus, wie kommen sie überhaupt an Daten wie die Handynummer? Die Auswahl erfolge völlig willkürlich und automatisiert, „es kursieren so viele Datensätze im Netz, teilweise von vor Jahren zurückliegenden Gewinnspielen oder auch durch Datendiebstahl erbeutet“, so Behrens.
Vor Weihnachten häufen sich betrügerische
SMS, die auf gefälschte Post-webseiten verlinken und einzig dem Datendiebstahl dienen. Auch die Zahl der Fake Shops nimmt zu.
Vorsicht ist auch beim Onlineshopping angebracht. Bei Watchlist Internet registriert man eine rasant wachsende Zahl an Fake Shops, die etwa via Emails oder auf Social-mediaportalen mit riesigen Schnäppchen werben, letztlich aber auf gefälschte Online-shops verlinken. „Im deutschsprachigen Raum läuft das dann häufig über Vorauskasse, das ist am schwersten nachzuverfolgen.“Das Geld ist dann weg, die Ware wird nie geliefert.