Abtreibung als Weihnachtsspende?
Weihnachten, Fest der Hoffnung und der Freude. Auf allen Kontinenten feiern die Menschen die Geburt eines Kindes.
Anlass genug für Christian Fiala, Leiter des Gynmed Ambulatoriums, mit einer „Charityaktion“der etwas anderen Art zu provozieren: Er sammelt Geld für einen Schwangerschaftsabbruch an einer bedürftigen Frau ein und fordert einmal mehr die Übernahme der Kosten durch die Gesundheitskasse.
Zumindest in Wien trägt die Kosten eines Abbruchs an Mindestsicherungsempfängerinnen und Frauen in finanziellen Notlagen die Stadt Wien. Warum darüber hinaus ein Schwangerschaftsabbruch an gut verdienenden Frauen auch von der Allgemeinheit, den österreichischen Steuerzahlern, bezahlt werden soll, wird nicht erläutert. Stattdessen wird vom Gynmed-leiter zu Spenden aufgerufen, um sich seine Arbeitsleistung bezahlen zu lassen und gleichzeitig für sich Werbung zu machen. Ein interessanter Ansatz: Marketing auf dem Rücken der Notleidenden und Verzweifelten?
Österreich hat andere Lösungen für werdende Mütter, die sich in einer Notlage befinden. In diesem Land strecken wir die Hand aus, um junge Familien zu unterstützen, mit vielfältigen Sozialleistungen, Gesundheitsprogrammen bis hin zu Betreuungsmöglichkeiten und familienfreundlichen Angeboten. Und für manche Frauen ist es trotzdem nicht leicht, „ja“zu ihrem Kind zu sagen. Und manche Frauen sehen auch keinen Ausweg. iesen Frauen hilft aber kein Benefizabend, der Spenden für eine kostenlose Abtreibung sammelt, sondern Beratung, viele Mutmacher und professionelle Unterstützung. Und sollten sie sich dann dennoch gegen das Kind entscheiden (müssen), dann benötigen sie erst recht eine professionelle Unterstützung und fallweise auch psychologische Nachbetreuung.
Wer Geld für Abbrüche sammelt, bietet nichts dergleichen an, sondern missbraucht die Notlage und Verzweiflung dieser Frauen und setzt sie als weihnachtlichen Marketing-gag ein.
Doris Wirth ist Vizepräsidentin des Katholischen Familienverbandes
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