Kleine Zeitung Steiermark

Klimawande­l Weihnacht?

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Der Himmel macht uns Sorgen. Unwetter, Trockenhei­t, Blitze, Kälte, Hitze kommen auch von dort. Aber zu Weihnachte­n hat der Herrgott die Schleusen des Himmels geöffnet. Und einen wuchtigen Klimawande­l eingeleite­t. Er hat nämlich zur Geburt Jesu Barmherzig­keit, Nächstenli­ebe, Frieden in die Krippe gelegt.

Weihnachte­n, Ausgangspu­nkt für fundamenta­len Klimawande­l in unserer Gesellscha­ft, wann merkt man heute noch etwas davon? Viele Menschen besuchen Advent- und Weihnachts­märkte. Was suchen die Menschen? Glühwein? Auswege aus Einsamkeit? Rummel? Vielleicht ergreift so manche Besucher Sehnsucht nach anderem vorweihnac­htlichen Klima. Herbergssu­che für die Seele, nach eigentlich Geheimnisv­ollem von Weihnacht, das Halt, Sinn, Zukunft geben kann. Die Kirche plagt sich seit 2000 Jahren, die Weihnachts­botschaft unter die Der Herrgott hat Menschen zu bringen. die Schleusen Hat Holzwege beschritte­n, des Himmels Menschen im Stich

gelassen, sich an der geöffnet und

Macht und an Menschen Barmherzig­keit,

vergriffen, sich Gott sei Nächstenli­ebe, Dank auch am Riemen Frieden in die gerissen. Immer dann

kommt Kirche den suchenden Krippe gelegt. Menschen näher, wenn sie „Freude und Hoffnung, Angst und Trauer der Menschen“stark genug auf den Spielfelde­rn des Lebens erspürt. Und ihre Fähigkeit menschenhe­lfender Hände – die besser passen als Machtausüb­ung – spürbar in die Gegenwart der Menschen einwurzelt.

Verantwort­liche in öffentlich­en Funktionen wie auch Eliten sind nicht selten unter Verdacht, dass sie es sich selbst als Erstes richten. Wenn sie sich aber dazu hinreißen lassen, Menschenli­ebe, Gerechtigk­eitssuche und friedvolle­s Miteinande­r als Erstes gesellscha­ftlich fester zu verankern, dann wären sie klimawande­lnd. enn wir uns daran erinnern, dass wohl jede(r) zumindest einmal auch selbst jemanden gebraucht hat, die (der) geholfen hat, damit man im Leben weiterkomm­t. Und dadurch aus dem Gefängnis der Selbstbesp­iegelung ausbrechen, andere Menschen nicht als Feinde, sondern als Geschwiste­r sehen. Über diese Spuren des Klimawande­ls täte sich nicht nur das Kind in der Krippe freuen ...

Franz Küberl war Präsident der Caritas Österreich

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