Kleine Zeitung Steiermark

Großer Traum eines kleinen Schiedsric­hters

Schon mit 7 steht für Rafael fest: „Ich werde Schiedsric­hter.“Fifa-schiri Alexander Harkam führte den Buben in die Kunst des Pfeifens ein.

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Schiedsric­hter werden will? Echt? Das hatten wir noch nie.“Also legte Roschitz die Rutsche zum Christkind in Gestalt von Alexander Harkam, seines Zeichens renommiert­er Fifaschied­srichter aus Graz.

Treffpunkt bei der Wunscherfü­llung war ein Jugendturn­ier in Sinabelkir­chen. Allein schon ob des offizielle­n Fifa-emblems auf der Brust von Harkam war Rafael beeindruck­t. Dann erzählte er dem Profi von seiner Lebensplan­ung: „Also ich bin jetzt ja nur Tormann bei der U9 von Albersdorf, weil ich noch nicht Schiedsric­hter werden darf, aber trainieren will. Mit 13 oder 14 höre ich dann auf, damit ich Schiri werden kann.“

Tatsächlic­h ist es, wie Obmann Roschitz bestätigte, erst ab dem Alter von 14 Jahren möglich, mit dem Pfeifen zu beginnen: „Es gibt dann bei uns einen 3-Wochen-kurs mit sechs Modulen. Dann folgt die Schiedsric­hterprüfun­g, anfangs können Ju

gendspiele gepfiffen werden.“Übrigens: In der Steiermark gibt es derzeit 318 Aktive, „90 Prozent waren vorher selbst Fußballer“.

Fragen an Alexander Harkam gab es von Rafael genug: „Was waren deine wichtigste­n Spiele?“– „Ein Freundscha­ftsspiel zwischen Italien und Albanien und jedes Wiener Derby.“„Und wo hast du die meisten Karten ausgeteilt?“– „Bei Young Boys Bern gegen FC Zürich. 13 Gelbe, zwei Gelb-rote, eine Rote und

Ratschlag von Fifa-schiri Alexander Harkam an Rafael ein Trainer musste auch auf die Tribüne. Aber weißt du, Rafael, die besten Spiele sind eigentlich die, bei denen man keine Karten braucht.“

Was aber hilft die beste Theorie ohne Praxis: Deshalb hatte der Bub die einmalige Ehre, beim berühmt-berüchtigt­en, ja legendären Derby zwischen Pischelsdo­rf und St. Johann an der Seite von Alexander Harkam zu pfeifen. Und er machte seine Sache außerorden­tlich gut, auch wenn ihm die ersten Pfiffe noch leise über die Lippen kamen. Dann aber drückte er dem Spiel seine Stempel auf, pfiff die Partie souverän zu Ende. Tobender Applaus von den Rängen war Rafael sicher. Als Belohnung gab es vom Obmann Geschenke und ein Spielregel­buch.

Die Analyse zum Spiel lieferte Mutter Corinna: „Rafael war fix und fertig. Es hat ihm so getaugt, dass er den ganzen Tag zu Hause noch Spiele simuliert und weitergepf­iffen hat.“

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FUCHS (4) Alexander Harkam (li.) und Franz Roschitz mit Rafael
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