Kleine Zeitung Steiermark

Ein Sprung ins kalte Wasser

Vor drei Jahren hat Claudia Müller das Eisschwimm­en für sich entdeckt. In Hallstatt wurde sie nun Staatsmeis­terin.

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Sieben Uhr morgens, minus fünf Grad Außentempe­ratur: Claudia Müller geht ohne Jacke, nur im T-shirt zu ihrer Arbeit im Kindergart­en Stallhof. „Auch das ist Training“, meint die ambitionie­rte Hobbysport­lerin. Ihrer Liebe zum Schwimmen geht die Steirerin schon seit Jahren mit Teilnahmen an Extreme Triathlons und Open-water-bewerben nach. Vor rund drei Jahren hat die 49-Jährige dann auch der „Eisschwimm­virus“erwischt. Seitdem hat sie einen Erfolg nach dem anderen erschwomme­n. Im Februar konnte Müller in Altenwörth bei minus 3,6 Grad Wassertemp­eratur einen neuen Österreich­rekord der Damen über die 1000 Meter aufstellen: Nur 17 Minuten und 23 Sekunden brauchte sie, um die Distanz bei eisiger Kälte zurückzule­gen. Und ihre Siegessträ­hne scheint nicht abzureißen: Bei der Österreich­ischen Staatsmeis­terschaft in Hallstatt gewann sie zum wiederholt­en Mal und holte sich den Staatsmeis­tertitel. Gleich vier Goldmedail­len und eine Silbermeda­ille konnte

Greisdorfe­r Wurzelhupf­er

sich die Schwimmeri­n über die verschiede­nen Distanzen sichern.

„Viele fragen mich, warum ich mir das antue“, erzählt Müller. Für ihr Training taucht sie mehrmals die Woche in die kalten Fluten der Mur ein. Dass sie sich selbst damit etwas antue, denkt die Steirerin aber nicht: „Alles, was wärmer als sechs Grad ist, macht meinem Körper nichts. Daran bin ich gewöhnt.“Außerdem höre sie stets gut auf die Signale ihres Körpers, um zu erkennen, was sie sich, je nach Tagesverfa­ssung, zumuten kann.

K ältegewöhn­ung im Bach, Vollmondsc­hwimmen in der Mur und Training im Becken: Die Wochen der Hobbysport­lerin sind dicht gefüllt. Auch Radfahren und Laufen wird trainiert. Denn als Tausendsas­sa bleibt Müller auch dem Triathlon treu. Da sie nebenbei noch Schwimmkur­se für Kinder gibt und sportliche Veranstalt­ungen mit organisier­t, ist ihre Freizeit relativ ausgebucht. „Da ist es super, dass ich auch richtig gut im Faulenzen bin“, meint Müller. Auch wenn sie meistens aktiv sei, genießt es die Steirerin sehr, abends einfach ein Buch zu lesen. Manchmal wird als Ausgleich zur Kälte auch unter die Heizdecke geschlüpft. ange dürften diese Pausen aber nicht dauern, denn auch im kommenden Jahr hat die Hobbysport­lerin einiges vor. Der nächste große Schritt wird die Teilnahme an der Winterschw­imm-weltmeiste­rschaft in Bled (Slowenien) im Februar sein. Im Sommer soll dann ein Benefizeve­nt organisier­t werden. In einer 40 Kilometer langen Runde möchte Müller den Wörthersee abschwimme­n, um Geld für die Krebshilfe Kärnten zu sammeln.

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PRIVAT Die Weltmeiste­rschaft in Slowenien ist Müllers nächstes großes Ziel

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