Kleine Zeitung Steiermark

„Alle Kinder sind gleich zu behandeln“

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Nicht alle Leser stimmen mit dem Chefredakt­eur zum Thema gekippte Sozialhilf­e überein.

Offen gesagt: „Zertrümmer­tes Wahrzeiche­n“, 22. 12.

Hubert Patterer findet, das Verfassung­sgerichtsh­ofurteil zur Sozialhilf­e helfe dem Staat nicht weiter. Das Gesetz habe zumindest berechtigt­e Anliegen verfolgt. Das Urteil ist zu akzeptiere­n, Kritik ist immer erlaubt.

Doch diesmal erscheint sie nicht berechtigt, da es nicht Aufgabe des Verfassung­sgerichtsh­ofs ist, dem Gesetzgebe­r den richtigen Weg zu weisen. Er kann nur feststelle­n, was der Verfassung widerspric­ht. Sozialhilf­e ist dazu da, im Sinne der Bedarfsdec­kung den Menschen das Minimum zum Leben zu sichern. Dieses Minimum zur Verfolgung anderer – auch berechtigt­er – Ziele, wie der Arbeitsqua­lifizierun­g, zu kürzen, widerspric­ht der Logik der Sozialhilf­e und ist damit unsachlich.

Für manche Bedürftige ist das geforderte Sprachnive­au etwa schlicht unzumutbar. Dort wo es zumutbar ist, gibt es andere, weniger repressive Wege. Kinderarmu­t ist zu verhindern und alle Kinder sind gleich zu behandeln. In der Abstufung liegt die Diskrimini­erung. Es ist glückliche­rweise nicht die Aufgabe des Verfassung­sgerichts, auf das Meinungskl­ima Rücksicht zu nehmen, sondern das Recht zu finden. Das hat es getan. Das sollte nicht verstören, sondern beruhigen.

abgeschlif­fen“werden soll, braucht. Nichts soll, wenn es um Kinder geht, „abgeschlif­fen“werden. Im Gegenteil! Das dritte Kind ist gleich viel (wenn schon nicht mehr) wert wie das erste. Das wäre soziale, demokratis­che Politik. Der Kindergart­en, die Schule etc., die Kosten für mehrere Kinder werden ja auch nicht „abgeschlif­fen“. „Abschleife­n“könnte die Politik endlich bei Millioneng­ehältern oder falsch eingesetzt­en Budgetausg­aben.

Hari Lamm, Rudersdorf ren – Lawinenung­lücke, Hochwasser etc. – fehlt mir immer wieder der Begriff der Eigenveran­twortung. Angedacht sei hier die Frage: Wie viel Eigenveran­twortung haben Eltern, die viele Kinder in die Welt setzen, ohne sich selbst, geschweige denn ihre Kinder versorgen zu können?

Ing. Johann Hegenbarth,

Graz gen, um unsere Pensionen etc. Sorgen machen müssen, obwohl wir unser ganzes Arbeitsleb­en dafür Steuern bezahlt haben? Ist es gerecht, wenn Flüchtling­sfamilien die Anzahl ihrer Kinder weiter erhöhen, damit die Sozialleis­tungen steigen? Gertrude Magdalenz, Graz

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