Ein Punkt als Lohn für einen starken Kampf
Graz verlor 2:3 nach Verlängerung gegen den VSV. Nun geht es am Samstag zum KAC.
Graz 99ers – VSV
(0:0, 0:1, 2:1 – 0:1)
Tore: Oberkofler (41.), Johansson (45.) bzw. Collins (39.), Pollastrone (44.), Brunner (63.) Schüsse aufs Tor: 38 bzw. 28
Strafminuten: 6 bzw. 6
3493 Zuseher, Merkur Eisstadion
2:3 n.v.
Traditionell besiegelt der Abend des Stefanitags das Ende des Eishockey-weihnachtsfriedens und traditionell wird ein Kracher serviert. Dieses Mal flogen die Adler aus Villach ein und da spechtelte auch Dwight King von der Präsidentenloge hinunter auf das Eis. „Die Schmerzen sind nicht so schlimm, aber es wird dauern“, sagte King elf Tage nach seinem Oberschenkelbruch. Am Ende musste er mit 3493 weiteren Besuchern eine 2:3-Niederlage in der Verlängerung hinnehmen. Dennoch war es ein aufopfernder Kampf.
Die Brisanz dieses Schlüsselspiels zwischen den zuvor punktgleichen Konkurrenten im Rennen um das Play-off wurde in einer anfänglichen Nervosität und Fehleranfälligkeit sichtbar. Graz übernahm das Kommando, der erste Treffer gelang aber Villach. Nach einer
Parade von Cristopher Nihlstorp kam Philipp Lindner in der Ecke an die Scheibe. Er wollte den Gegenangriff durch den (klassischen) Pass zur Mitte auslösen. Zu diesem Zeitpunkt war das aber ein „Hecht“, denn den Puck bekam Chris Collins in den Lauf (39.) – 0:1.
Ein Weckruf vor der Pause und das letzte Drittel hatte es in sich: Daniel Oberkofler glich nach einem famosen Ograjensek-zuspiel per Onetimer aus, 3:13 Minuten später stellte Pollastrone nach einem Solo auf 1:2 und nur 65 Sekunden später glich Karl Johansson abermals aus. „Danke!“– „Bitte!“Der
Bunker kochte und dann griffen die Schiedsrichter hart durch (54.): Sechs Strafminuten für Charles Dodero: vier für einen Ellenbogencheck und zwei für übertriebene Härte. Nun brannten Bunker und Hut, doch Graz blieb ruhig und verteidigte erfolgreich hoch und hart gegen den Puck. Eine Strafe für Kevin Schmidt erleichterte den Gang in die Overtime. „Der Ausgleich hat uns schon einmal einen Boost gegeben“, sagt Daniel Oberkofler, „mit dem super Penaltykilling hätten wir auch das Momentum auf unserer Seite gehabt, aber dann ist die Scheibe nicht mehr für uns gesprungen.“Wie wahr, denn nach 2:34 Minuten drehte Nico Brunner jubelnd ab und der Vsv-anhang, teils mit freiem Oberkörper, feierte.
„Man kann nichts gegen den Charakter dieser Mannschaft sagen, sie kämpft sich immer zurück“, sagte Trainer Doug Mason, der in Richtung Play-off eine Rechnung aufgestellt hatte: zwölf Punkte aus sechs Spielen. „Nun haben wir zumindest einen und am Samstag geht es zum KAC.“