Galway in Irland
Die Kulturhauptstadt Galway will sich 2020 vor allem mit irischen Themen befassen. Dazu gehören neben dem keltischen Erbe, der Migration und der Musik auch das Wetter – und die Schafe.
Das wird ein Festival nicht nur für Menschen: Das Projekt „Baa Baa“feiert den „kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Beitrag der irischen Schafe auf das Land selbst und Europa“. Dazu versammeln sich im Mai in Galway Schafbauern, Künstler und Wissenschaftler zu Workshops und einem Symposium. Dass Selbstironie im Programm der Kulturhauptstadt Galway eine wesentliche Rolle spielt, zeigt dabei auch das Kulturprojekt „Hope It Rains“: In dessen Zug
Atlantik soll Galway, unter anderem berühmt für 200 Regentage pro Jahr, „wetterfest“und „klimaresilient“gemacht werden.
Ansonsten bilden die keltischen Jahreszeiten Imbolc, Bealtaine, Lughnasa und Samhain den Rhythmus des Kulturhauptstadtprogramms: Deswegen startet man auch im Februar – dem keltischen Jahresbeginn. Zentrale irische Themen wie Sprache, Landschaft und Migration stehen im Mittelpunkt. Zu den Highlights zählt eine Lichtinstallation von Kari Kola, der
im März die Berge der Region Connemara ausleuchtet. Mit dem Projekt „Borderline“realisiert Us-bildhauer David Best ein verbindendes Kunstwerk an der Grenze zu Nordirland – in Zeiten des Brexits eine besondere Geste. Am 21. April begeht man den Welttag der Literatur mit einem Festival. Und die Metropole traditioneller irischer Musik taucht gar in die Klangwelten der Wiener Klassik ein: Beethovens 250. Geburtstag wird mit der Aufführung aller fünf Cello-sonaten gewürdigt.