Ein höheres Wesen und tiefe Abgründe
Sie war vieles: Hellseherin, Wahrsagerin, ein Medium, eine Auserwählte Gottes, eine Frau, die mit Engeln spricht. Jetzt ist sie nur noch eines: Mordangeklagte in einem der größten Fälle der Kärntner Kriminalgeschichte.
Gestern begann der Prozess gegen die okkulte Frauenbande, die im Herbst 2018 hinter Gitter gewandert ist. Es geht um Mord, Betrug und Brandstiftung. Der Schwurgerichtssaal im Landesgericht Klagenfurt hat viele Gerichtskiebitze angelockt. Im Mittelpunkt steht die 48-jährige Angeklagte T. „Sie gab sich als Medium aus und behauptete, dass sie mit Gott, Maria und Engeln spricht“, sagt Staatsanwältin Bettina Dumpelnik. Es gibt eine Vielzahl an Opfern, die auf die Angeklagte hereingefallen sind. „Die Frau hatte schauspieTalent“, sagt die Anklägerin: „Mit tiefer Stimme und starrem Blick gab die Hauptverdächtige T. vor, Anweisungen von oben zu bekommen.“Sogar über SMS hätte Gott mit ihr „kommuniziert“, machte T. ihren Opfern weis. Und immer ging es um Geld. Laut Staatsanwältin brachten ihr einige Opfer das geforderte Geld sogar nach Hause.
Der Prozess in Klagenfurt gegen ein okkultes Frauentrio bringt Unglaubliches zutage. Auch, dass Gott SMS verschicken würde.
Insgesamt ergaunerte die Angeklagte mit ihren beiden Komplizinnen eine Million Euro. Mitangeklagt sind eine 44-jährige Ungarin und eine 62-jährige Kärntnerin. Das Frauentrio freundete sich mit seinen Opfern an. Die Angeklagten machten die Betroffenen von sich abhängig. „Die Opfer hatten zum Teil kein Geld mehr, um die Miete zu zahlen“, sagt die Staatsanwältin.
Die Machenschaften der Frauen gingen weiter. „Das hölerisches