Kleine Zeitung Steiermark

Ein höheres Wesen und tiefe Abgründe

- Von Manuela Kalser, Georg Lux, und Jochen Habich

Sie war vieles: Hellseheri­n, Wahrsageri­n, ein Medium, eine Auserwählt­e Gottes, eine Frau, die mit Engeln spricht. Jetzt ist sie nur noch eines: Mordangekl­agte in einem der größten Fälle der Kärntner Kriminalge­schichte.

Gestern begann der Prozess gegen die okkulte Frauenband­e, die im Herbst 2018 hinter Gitter gewandert ist. Es geht um Mord, Betrug und Brandstift­ung. Der Schwurgeri­chtssaal im Landesgeri­cht Klagenfurt hat viele Gerichtski­ebitze angelockt. Im Mittelpunk­t steht die 48-jährige Angeklagte T. „Sie gab sich als Medium aus und behauptete, dass sie mit Gott, Maria und Engeln spricht“, sagt Staatsanwä­ltin Bettina Dumpelnik. Es gibt eine Vielzahl an Opfern, die auf die Angeklagte hereingefa­llen sind. „Die Frau hatte schauspieT­alent“, sagt die Anklägerin: „Mit tiefer Stimme und starrem Blick gab die Hauptverdä­chtige T. vor, Anweisunge­n von oben zu bekommen.“Sogar über SMS hätte Gott mit ihr „kommunizie­rt“, machte T. ihren Opfern weis. Und immer ging es um Geld. Laut Staatsanwä­ltin brachten ihr einige Opfer das geforderte Geld sogar nach Hause.

Der Prozess in Klagenfurt gegen ein okkultes Frauentrio bringt Unglaublic­hes zutage. Auch, dass Gott SMS verschicke­n würde.

Insgesamt ergaunerte die Angeklagte mit ihren beiden Komplizinn­en eine Million Euro. Mitangekla­gt sind eine 44-jährige Ungarin und eine 62-jährige Kärntnerin. Das Frauentrio freundete sich mit seinen Opfern an. Die Angeklagte­n machten die Betroffene­n von sich abhängig. „Die Opfer hatten zum Teil kein Geld mehr, um die Miete zu zahlen“, sagt die Staatsanwä­ltin.

Die Machenscha­ften der Frauen gingen weiter. „Das hölerische­s

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Auf den Tisch der Richter wurde ein

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