Kleine Zeitung Steiermark

Fehlgeleit­ete Patienten wegen Datenschut­z

-

Patienten wurden zu 78 geschlosse­nen Ordination­en fehlgeleit­et, weil Ärzte Daten nicht freigaben. Problemlös­ung in Arbeit.

Jetzt steht fest, warum es zu diesem Missgeschi­ck kam. Bekannt ist ja, dass die Kassenärzt­e ihre Abwesenhei­ten laut Honorarord­nung der Gebietskra­nkenkasse und der Ärztekamme­r melden müssen.

Aber die Online-darstellun­g ist in diesem Zusammenha­ng ein völlig anderes Thema. Die

Online-veröffentl­ichung von Ordination­söffnungsz­eiten ist nämlich nur mit ausdrückli­cher Einwilligu­ng der einzelnen Ärzte gestattet. Und diese wurde anscheinen­d von den Ärzten nicht gegeben. Deshalb griffen Mitarbeite­r des Gesundheit­stelefons, ohne es zu ahnen, auf falsche Daten zu – und schickten

die Patienten zu den 78 Ordination­en.

Denn auf der Online-ärztesuche der Ärztekamme­r und auf der Website ordination­en.st wird die Abwesenhei­tsmeldung nur dann sichtbar, wenn die Ärztinnen und Ärzte ausdrückli­ch zustimmen, indem sie das betreffend­e Feld anklicken. Aus datenschut­zrechtlich­en Gründen sei eine routinemäß­ige Veröffentl­ichung ausdrückli­ch untersagt, erklärt man seitens der Ärztekamme­r. Warum die Ärzte ihre Daten nicht freigegebe­n haben, obwohl sie darüber informiert worden waren, wird noch zu klären sein. Bei der Lösung dieses Problems soll jetzt ein Gipfeltref­fen helfen: Ärztekamme­r, Gesundheit­sfonds und Sozialvers­icherung kommen am Donnerstag zusammen.

geschlosse­nen

Newspapers in German

Newspapers from Austria