Kein Datenschutz auf dem Feld
Von Georg Michl
Wurfgeschwindigkeit, Laufwege, Positionen, selbst die Sprunghöhe wird bei der EM aufgezeichnet.
Die Topklubs bauen stark auf das System.
gibt bestimmt einige Spieler, die sich das genau ansehen. Auch wenn es interessant ist, bin ich keiner, der so viel darauf schaut“, sagt Nikola Bilyk. „Aber dadurch wird der Sport für die Zuseher interessanter und cooler. Das sieht man auch zum Beispiel in der NBA mit den vielen Statistiken.“ den Puls, und nutzen sie zur Trainingssteuerung“, sagt Bilyk, „aber der Trainer schaut zum Spaß schon auch einmal, wie viel einer beim Fußball zum Aufwärmen gelaufen ist.“Durch den Ball werden unter anderem auch Ort und Geschwindigkeit der
Würfe ermittelt. „Es ist eine spannende Geschichte für die Zuseher und auf lange Sicht ergeben sich wichtige Informationen für die Trainingssteuerung“, sagt Ös„es terreichs Co-trainer Erwin Gierlinger, „kurzfristig bekommt man aber nur einen groben Überblick.“
Topklub Paris Saint-germain hat das System vor zwei Jahren installiert, das erste wurde nur genutzt, um die Daten zu evaluieren und zu sehen, ob sie passen. Gierlinger: „Ins Gesamtbild lassen wir die Daten durchaus einfließen. Es ist ein kleiner Puzzlestein.“Robert Weber etwa läuft pro Partie
Daniel Dicker mit der Weste für den Chip
rund vier Kilometer. Er und die anderen Teamspieler geben den Betreuern in der Früh und am Abend mit einem Online-fragebogen (unter anderem zu Intensität oder Regeneration) ein Feedback. Bei der Euro wird im Training ohnehin nicht hoch intensiv gearbeitet, steht doch jeden zweiten Tag ein Spiel an. Der Fokus liegt auf der taktischen Einstellung.
Zack, zack, zack ging es bei dieser Em-vorrunde in Graz, und schon hatte Kroatien mit drei Vorrundensiegen die Reise zur Em-hauptrunde in Wien gebucht. „Es war ein fantastisches Heimspiel für uns“, sagte Kroatiens Superstar Domagoj Duvnjak nach dem letzten Duell gegen Serbien zum Abschluss der Gruppe A. Es waren drei Heimspiele, weil von den insgesamt 14.600 Besuchern an den drei Em-spieltagen in der Stadthalle mehr als die Hälfte aus Kroatien angereist waren. Auch gestern standen sie Schlange vor der Emarena, sangen lautstark und inbrünstig, pfiffen bei der serbischen Hymne und feierten dann ihre Helden auf dieser ersten Etappe ihres Weges zum ersten Europameistertitel der Geschichte des Landes. Dabei ist das ganz große Spektakel zum Abschluss ausgeblieben, weil die Kroaten mit „angezogener Handbremse“spielten und beim 24:21 gegen Serbien erst in der zweiten Hälfte zeigten, was sie können.
Zuvor feierte schon Weißrussland, das nach dem 36:27 über Montenegro als Gruppenzweiter ebenfalls für die Haupt