Belvedere – das Programm 2020
in der Hofburg schloss im November mit einem Schwerpunkt explizit an „Stadt der Frauen“an. Das MAK zeigt heuer Künstlerinnen der Wiener Werkstätte. Jetzt scheint es mir ganz wichtig, diesen Spirit und das Bekenntnis zu weiblichen Positionen zu normalisieren. Es ist auch wichtig, den Kanon, der nun einmal männlich und weiß geprägt ist, zu erweitern.
2020 zeigen Sie neben Herbert Brandl, Gustav Klimt mit digitalen Mitteln und einer Schau über Salvador Dalí und Sigmund Freud auch Renate Bertlmanns Biennale-arbeit von 2019.
Ja, wir bringen ihr Feld roter Messer-rosen in den Carlonesaal. Das wird wunderbar in diesen Raum passen, und es ist auch ein Teaser für eine größere Bertlmann-schau 2022.
Herbert Brandl. Exposed to Painting. Die letzten 20 Jahre.
31. 1. bis 24. 5., Belvedere 21.
Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafé. 14. 2. bis 1. 6.,
Unteres Belvedere.
Gustav Klimt. Pigment und
Pixel, 25. 6. bis 4. 10., Orangerie.
Dalí – Freud. Salvador Dalí verehr
Sehen Sie Künstlerinnen aus Österreich, die aktuell dringend reif für eine große Ausstellung wären?
Wir bringen in diesem Jahr auch eine große Ausstellung von Maja Vukoje, einer österreichischen Malerin, die in diesem Umfang noch nicht gezeigt wurde. Es gibt viele Kandidatinnen, in den nächsten Jahren werden wir einige davon präsentieren.
Man muss differenzieren. Unser Open-air-kino im Kammergarten reklamiere ich als museale Veranstaltung, das ist eine kuratierte Filmreihe. Ich habe jedenfalls grundsätzlich keine Scheu vor Events. Wir haben uns gegen Yoga entschieden te Sigmund Freud. 1938 trafen sie sich. Ab 22. 10., Orangerie.
Maja Vukoje. Personale.
11. 6. bis 8. 11., Belvedere 21.
Renate Bertlmann. Biennale,
20. 2. bis 30. 8., Oberes Belvedere. Elena Luksch-makowsky,
29. 5. bis 13. 9., Oberes Belvedere. www.belvedere.at
und für ein neues Format namens „Bel Silenzio“.
Dabei geht es um Entschleunigung, Verlangsamung, Achtsamkeit. Außerhalb der Öffnungszeiten, abends, werden in kleiner Runde in Stille Bilder betrachtet. Es geht ums Hinsetzen und Schauen.
Die neue türkis-grüne Regierung ist angelobt: Wie beurteilen Sie die im Regierungsprogramm verankerte Idee einer Bundesmuseen-holding?
Eine Holding kann die Museen in der wirtschaftlichen Verwaltung stärken. Es ist allerdings unabdingbar, dass im wissenschaftlich-künstlerischen Bereich die Unabhängigkeit der einzelnen Häuser bestehen bleibt.