„Ich habe nicht lange gezögert“
Arbeits- und Familienministerin Christine Aschbacher sieht sich angesichts der Probleme von Frauen, Beruf und Familie
unter einen Hut zu bringen, als „Vereinbarkeitsministerin.“
en Bescheid: Kommen alle in der Früh rechtzeitig außer Haus? Wer holt die Kinder am Abend ab? Wer betreut die Kinder, wenn es kein Betreuungsangebot gibt?
Was wollen Sie konkret machen, um den Familien unter die Arme zu greifen?
Ich sehe mich als Vereinbarkeitsministerin. Mir ist es ein Herzensanliegen, den 2,4 Millionen Familien in dem Punkt unterstützend zur Seite zu stehen. Wo wir genau ansetzen werden, werde ich mit meinen Experten ausarbeiten.
Wäre die Ganztagsschule nicht ein Modell, das mit einem Schlag alle Probleme löst?
Zentral für mich ist die Wahlfreiheit. Die Eltern sollen selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in eine Ganztagsbetreuung geben oder ob die Kinder nur am Vormittag in der Schule sind, zu Mittag nach Hause kommen und man ihnen dann bei den Hausübungen hilft. Jede Familie in Österreich soll es authentisch leben können.
Ist es nicht eine Frage der finanziellen Möglichkeiten? Und was ist mit Alleinerzieherinnen?
Klar ist, dass wir all jene unterstützen müssen, die in ihrem Erziehungsalltag vor besonders großen Herausforderungen stehen. Dafür ist jedenfalls ein Ausbau der Kinderbetreuungsangebote notwendig.
Aus meiner Sicht leistet das AMS gute Arbeit. Wir werden schauen, wo man was weiterentwickeln kann.
Die beiden Ams-chefs bleiben in Amt und Würden?
Ich sehe keinen Grund, daran etwas zu verändern.
Sind die Gewerkschaften nicht die logischen Partner einer Arbeitsministerin?
Ja, ich sehe es aber breiter und habe bereits Kontakt zu den Sozialpartnern aufgenommen. Grundsätzlich sitzen wir alle im selben Boot.