Die Viren, die um die Welt gehen
Mit den Influenza-viren ist die Grippewelle in Österreich angekommen.
Wenn sie zuschlägt, dann blitzschnell und heftig: Hohes Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost, die plötzlich auftreten, sind Zeichen dafür, das einen die Influenza, also die echte Grippe, erwischt hat. Die Beifügung „echte“braucht es deshalb, da in der Umgangssprache der Begriff Grippe auch noch immer für weit harmlosere Erkältungen oder grippale Infekte verwendet wird – die Influenza hingegen ist eine schwere Infektionskrankheit, die jedes Jahr epidemisch um den Erdball zieht. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind jährlich zehn bis 20 Prozent der Weltbevölkerung von der Influenza betroffen, in Österreich starben im letzten Jahr laut Berechnungen von Fachleuten rund 1400 Menschen an den Folgen der Virusgrippe. Jene Viren, die die Grippe beim Menschen auslösen, lassen sich in Influenza-a- und Influenza-b-viren unterteilen, wobei erstere für die Mehrzahl der Epidemien verantwortlich sind. Unter ihnen findet man mit dem Subtypus H1N1 auch jenen Erreger, der als Auslöser der verheerenden Spanischen Grippe in den Jahren 1918 bis 1920 identifiziert wurde. Dass die Grippewelle jedes Jahr wiederkommt und die Entwickler der Impfstoffe Jahr um Jahr vor Herausforderungen stellt, ist der Fähigkeit der Viren geschuldet, ihre Oberfläche immer wieder zu verändern – so stellen sie für das Immunsystem einen immer neuen Gegner dar. Was die Viren mögen: Kälte, da bleiben sie länger ansteckend, und glatte Oberflächen wie Edelstahl oder Plastik, dort überleben sie besonders lang. Ihren Weg in den Körper finden sie über die Atemwege, den Mund und die Augen – meist geschieht das über den Umweg der Hände. Sonja Krause