So werden belastende Einsätze aufgearbeitet
Kriseninterventionsteam hilft Feuerwehrleuten bei Bewältigung dramatischer Situationen.
Brenzlige Einsätze sind für die meisten steirischen Feuerwehrleute kein Neuland. Dennoch gibt es sie, die besonders dramatischen Ereignisse, die Menschenleben fordern, bei denen es sich mitunter sogar um Freunde oder Bekannte der Helfer handeln kann. Vor allem jungen, noch weniger erfahrenen Kameraden können derartige Situationen schwer zu schaffen machen. „Grundsätzlich schauen unsere Einsatzleiter darauf, dass in solchen Fällen die jungen Kollegen nicht gerade in der ersten Reihe arbeiten“, sagt Feuerwehrsprecher Thomas Meier. Zudem werden die Ereignisse nachträglich in ausführlichen Gesprächen aufgearbeitet. „Dabei holen wir oft Unterstützung beim Kriseninterventionsteam. Diese Hilfe wird in der Regel sehr gut angenommen.“
Die Spezialisten für psychisch belastende Situationen rückten auch beim Brand auf der Pack an, ebenso beim Unfall auf der B 66 bei Bad Gleichenberg, der am Dienstag zwei Todesopfer forderte (wir berichteten). Vier Feuerwehrmitglieder führten dort mit den psychosozialen Ersthelfern Einzelgespräche, am darauffolgenden Abend nahmen 17 Kameraden an einem Gruppentreffen teil. Meier: „Es hat sich hier viel verändert. Die Zeiten, in denen nach einem belastenden Einsatz einfach ein Bier getrunken und dann nach Hause gegangen wurde, sind zum Glück lange vorbei.“Günter Pilch