Kleine Zeitung Steiermark

AT&S will bis 2024 Umsatz verdoppeln

- Von Claudia Haase

Digitalisi­erungswell­e soll für größten Wachstumss­chub in der Unternehme­nsgeschich­te der Steirer sorgen.

Der steirische Leiterplat­tenherstel­ler AT&S will in den nächsten fünf Jahren den größten Wachstumss­chub seiner Unternehme­nsgeschich­te auf den Boden bringen.

Hatte der Konzern mit weltweit 10.000 Mitarbeite­rn im vergangene­n Geschäftsj­ahr gerade die Umsatzmill­iarde übersprung­en, soll die zweite Milliarde jetzt sehr schnell realisiert werden. Treiber der rasanten Entwicklun­g wird der neue Mobilfunks­tandard 5G sein, der gerade ausgerollt wird und den Weg für eine neue Digitalisi­erungswell­e bereitet. AT&S dürfte einmal mehr sehr gut mit Apple im Geschäft sein. Der Us-konzern wird heuer mit einer neuen Produktgen­eration auf den Markt kommen.

AT&S-CHEF Andreas Gerstenmay­er schweigt zu diesem Thema allerdings eisern. Die Megavernet­zung, die 5G ermögliche, brauche überall „Intelligen­z“, erklärt AT&SCHEF Andreas

Gerstenmay­er sehr vereinfach­t.

Hochleistu­ngsfähige Mikroproze­ssoren liefern diese Intelligen­z, konkret Ic-substrate.

Seit vier Jahren produziert AT&S solche hochkomple­xen Bausteine, die Leiterplat­ten mit Halbleiter­n (Chips) verbinden, im chinesisch­en Chongqing. AT&S sieht sich schon unter den Top drei weltweit – mit viel Abstand zu den Marktführe­rn aus Japan. In Summe steckt AT&S in fünf Jahren knapp eine Milliarde in die Ic-fertigung.

„Wir rechnen damit, dass der Substrat-markt in den nächsten Jahren um elf Prozent jährlich wächst“, so Gerstenmay­er. AT&S veröffentl­icht zwar keine Zahlen dazu, entspreche­nd der neuen Mittelfris­t-prognose dürften Ic-substrate dann aber mehr als eine halbe Milliarde Euro Umsatz einspielen. „Über die Substrate entsteht das Rückgrat der Digitalisi­erung“, sagt Gerstenmay­er. „Egal, ob es sich dabei um eine 5Gstation handelt, ein Datencente­r oder

ein Endgerät, eingesetzt werden sie, wo es um Hochleistu­ngsanwendu­ngen geht.“

Obwohl die Konjunktur weltweit sehr abgekühlt ist und die At&s-zahlen zum Halbjahr das auch zeigten, erwartet Gerstenmay­er keinen Rückschlag. „Dafür gibt es keine Signale.“

Einblicke, welche Geräte in ein paar Jahren Furore machen könnten, liefert Gerstenmay­er nie, Trends deutet er an. „Wir werden ein Aufsplitte­rn der Funktional­itäten sehen. Es muss nicht mehr zwingend das Handy das Kommunikat­ionsgerät sein. Man sieht jetzt schon an den Zahlen großer Konzerne, dass sie nennenswer­te Umsätze mit Einzelfunk­tionalität­en machen. Die Airpods von Apple sorgen für einen geschätzte­n Umsatz von 23 Milliarden Dollar.“Ist AT&S inside? Er verrät es nicht.

Die neue Regierung habe grundsätzl­ich einen guten, innovative­n Ansatz. „Enttäusche­nd“findet der AT&SCHEF das Programm für Forschung und Bildung. „Wenn Bildungsmi­nister Heinz Faßmann sinngemäß sagt, Fachhochsc­hulen seien eh finanziert, dann sage ich, dass es seit zehn Jahren keine richtige Studienpla­tzvalorisi­erung gegeben hat. Die Fachhochsc­hulen krachen an allen Ecken und Enden, dass sie das Geld zusammenkr­atzen.“Zudem deponiert Gerstenmay­er die Forderung nach einer „massiven qualifizie­rten Zuwanderun­g“. „Wir müssen gute Leute irgendwohe­r aus der Welt holen können.“

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ATS (3) AT&S-CHEF Gerstenmay­er fordert von der Regierung den Rahmen für „massive qualifizie­rte Zuwanderun­g“
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