Kleine Zeitung Steiermark

„El Maestro wird mein letzter Trainer sein“

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Sturms Sport-geschäftsf­ührer ist von Trainer Nestor El Maestro überzeugt, wünscht sich mehr Gelassenhe­it sowohl bei den Fans als auch innerhalb des SK Sturm und wird über seine Zukunft erst nach der aktuellen Transferpe­riode reden.

Sraus. Das ist schädlich und deswegen ist Vertraulic­hkeit ganz wichtig.

Ihr Trainer glänzt nicht durch Plattitüde­n. Wie sehr gefällt Ihnen das?

Am Anfang war eine Phase der Verwunderu­ng bei vielen da, was und wie er manches sagt. Es gibt vielleicht ein, zwei Situatione­n, wo er in seinen Emotionen über die Stränge geschlagen hat, aber er ist immer extrem aufrichtig. Ich bin froh, dass da einer ist, der nicht nur Floskeln rauswirft, sondern ganz spezielle und sehr offene Antworten gibt.

Braucht der SK Sturm diese erfrischen­de Ehrlichkei­t nicht ohnehin?

Ich glaube, dass es jedem Verein guttut, wenn jemand gewisse Strukturen durchbrich­t, auch uns.

Sie sind immer hinter Nestor El Maestro gestanden, auch nach dem 3:3 in Mattersbur­g, wo die Funken geflogen sind. Haben Sie nie an ihm gezweifelt?

Da hat es schon die eine oder andere Formulieru­ng gegeben, die man nicht machen muss. Über das haben wir gesprochen, das ist ihm bewusst. Danach hat er sich keine einzige Entgleisun­g mehr geleistet.

Ist Nestor El Maestro Ihr letzter Trainer, weshalb er einfach funktionie­ren muss?

Wenn alles normal läuft, wird Nestor El Maestro mein letzter Trainer sein. Ich habe nicht vor, den Trainer freizustel­len und selbst zu bleiben.

Wenn der Trainer aus sportliche­n Gründen gehen müsste ...

..., würde ich mitgehen.

Das ist fix?

Das ist fix. Das ist meine klare Ansage.

Das heißt, der Trainer muss liefern?

Ich bin überzeugt vom Trainer. Ich halte ihn für so talentiert, dass es derzeit keinen besseren für Sturm Graz gibt.

Gibt es für Sie ein Ablaufdatu­m?

Es gibt für alles einen richtigen Zeitpunkt. Jetzt mitten in der Transferze­it möchte ich meine Personalie nicht diskutiere­n. Aber nach Ende der Transferze­it möchte ich alles so schnell

möglich geklärt und kommunizie­rt haben.

Es gibt zwei Möglichkei­ten: Ich bleibe oder ich bleibe nicht. Und dies hat unterschie­dliche Wahrschein­lichkeiten. Wenn es nach mir geht, möchte ich mich nach Ende der Transferze­it äußern. Wenn es der Verein anders sieht, muss man das besprechen.

Weil es ein unbefriste­ter Vertrag ist, geht es nur darum, ob der Verein Sie noch haben möchte bzw. Sie noch für den Verein arbeiten wollen, oder?

Richtig. Der Job ist sehr kräfteraub­end. Als ich den Job hier begonnen habe, ist meine Tochter in den Kindergart­en gegangen, jetzt kommt sie ins Gymnasium. Das ist ein Zeitfenste­r, in dem ich gefühlt fast nur gearbeitet habe. Ja, es ist auch eine Variante, dass ich sage, ich gehe.

Gibt es Dinge, die sich ändern müssen, damit Sie bleiben wollen?

Es muss sich weniger außerhalb von mir ändern. Ich muss das Gefühl haben, dass ich die Gier und die Power habe, dass ich das noch machen möchte. Es ist eine persönlich­e Frage: Wie lange will ich noch in der ersten Reihe stehen? Ich mache das jetzt acht Jahre, das kostet unglaublic­h Kraft. Und Pausen sind bei diesem Rhythmus sehr wichtig. Da kann man alle fragen, die nicht freiwillig Pause machen mussten. Schauen wir auf die Trainingsl­ehre: Leistung setzt sich zusammen aus Belastung und Pause. Und wenn du nur belastest, gibt es irgendwann keine Leistungss­teigerung mehr.

Um bei der Sportwisse­nschaft zu bleiben: Ist es falsch, zu behaupten, dass man sich beim SK Sturm auf der Position des Sportgesch­äftsführer­s permanent im Übertraini­ng befindet?

Diesen Worten ist nichts hinzuzufüg­en. Aber ich denke, das ist bei allen Spitzenklu­bs in Österreich so. Internatio­nale Klubs will ich nicht vergleiche­n.

Würde der Verein Ihnen Regenerati­on zugestehen?

Das ist ein Szenario, das nicht auszuschli­eßen ist. Die Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen. Es hat lose Gespräche gegeben. Aber wir sind super aufgewie stellt. Andreas Schicker (Anm. Chefscout) macht einen super Job.

Glauben Sie, dass die Kraft wiederkomm­t?

Das kann kommen, aber es ist eine Herausford­erung. Ich bin am Anfang gefragt worden, was der Unterschie­d zu Wiener Neustadt ist. Es ist nicht das Eine, es ist die Summe der Dinge. Es ist vor allem diese Aufgeregth­eit – extern, aber auch intern. Ich würde mir wünschen, dass der Verein ein bisschen klarer ist, die Linie durchzuzie­hen, zu der man sich bekennt, und nicht auf Zurufe von außen so nervös reagiert. Das tun wir aber immer wieder. Und das alles kommt alles zu mir. Aber ich verstehe auch, dass unsere Leute, die laufend bei diversen Veranstalt­ungen sind, von Leuten deren Senf über den SK Sturm zu hören bekommen.

Zum Schluss noch eine sportliche Frage: Wann würden Sie diese Saison als erfolgreic­h bezeichnen?

Wenn wir in der Liga unter den Top drei sind bzw. im ÖFB-CUP ins Finale kommen. D er TSV Hartberg feierte im ersten Testspiel der Saison einen Kantersieg. Gegen Regionalli­gist Weiz kam die Mannschaft von Trainer Markus Schopp zu einem 6:1 (2:0)-Erfolg. Der 23-malige Öfb-nachwuchst­eamspieler Benjamin Wallquist, der beim Regionalli­gisten Rotweiß Essen unter Vertrag steht, kam 45 Minuten als Testspiele­r zum Einsatz. Testspiele: Hartberg – Weiz 6:1 (2:0). Tore: Tadic (12.), Ried (35.), Kröpfl (62.), Gotal (74., 86.), Lema (90.) bzw. Prskalo (70.). Hartberg: Swete (46. Faist); Kainz (46. Heil), Rotter (46. Huber), Luckeneder (46. Wallquist), Obermüller (46. Rasswalder); Cancola (46. Tschernegg); Ostrak (46. Lema), Ried (46. Kröpfl), Rep (46. Klem); Dossou (46. Gabbichler); Tadic (46. Gotal). Heute: KSV – St. Michael (18.30 Uhr).

Hauptrunde II

Die zweite Hauptrunde wird in Malmö ausgetrage­n

17. Jänner: Slowenien – Island, Portugal – Schweden, Norwegen – Ungarn

19. Jänner: Slowenien – Ungarn, Norwegen – Schweden, Portugal – Island

21. Jänner: Norwegen – Island, Portugal – Slowenien, Ungarn – Schweden

22. Jänner: Norwegen – Slowenien, Portugal – Ungarn, Island – Schweden

Finalrunde in Stockholm

24. Jänner: Halbfinale I und II, Spiel um Platz fünf

25. Jänner: Spiel um Platz drei

26. Jänner: Finale

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GEPA Günter Kreissl ist entspannt wie noch nie und spricht Klartext

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