Auf der Nudelgewürzsuppn
Manchmal macht Marketing die Welt nicht besser, schöner aber auch nicht. Und ganz zu schweigen von nachhaltiger. In Supermärkten gesichtet wurden schon Avocado-hälften, abgeschälte Orangen, Eier oder Bananen, lose Weintrauben oder geachtelte Äpfel – alles schön in Plastiktassen gepackt und vorsorglich mit ausreichend Folie umwickelt. So, als würden es große und kleine Menschen nicht schaffen, eine ganz gewöhnliche Banane ihrer Schale zu entledigen.
Ein anderes Beispiel soll wohl verdeutlichen, dass Konsumenten auf der Nudlsuppn dahergeschwommen sind – auf der gewürzten. Sternekoch Alfons Schuhbeck bot – bis zum aktuellen Shitstorm im Netz – ein „Nudelwassergewürzsalz“mit Salz, Kurkuma, Knoblauch, Ingwer, Fenchel und Kardamom um wohlfeile 4,90 Euro für 500 Gramm an. Echte Entmündigung für Erwachsenenhirne – gültig nur bei voller Kaufkraft. Haltbar? Bis zur Aufgabe des Hausverstands. Julia Schafferhofer