Kleine Zeitung Steiermark

Geisterfah­rt ein Ende gesetzt

Asfinag-mitarbeite­r Christian Brandtner und Hubert Kargl stoppten mit der Polizei eine Geisterfah­rerin.

- Von Michaela Egger

Für mich ist das schon Routine“, scherzt Christian Brandtner von der Autobahnme­isterei Knittelfel­d. Gemeinsam mit seinem Kollegen Hubert Kargl rückte Brandtner gestern zu einem gefährlich­en Einsatz aus: Die beiden Asfinag-mitarbeite­r stoppten eine Geisterfah­rerin auf der S 36. Für Brandtner war dies bereits der zweite Geisterfah­rer-einsatz. Schon 2015 hielt der 34Jährige gemeinsam mit zwei Kollegen eine Geisterfah­rerin auf der Schnellstr­aße an. Damals war er mit einem Winterdien­st-lkw mit Schneepflu­g unterwegs, den er querstellt­e, um nachfolgen­de Fahrzeuge aufzuhalte­n.

Diesmal arbeitete er mit Kargl gerade am Abbau einer Tagesbaust­elle im Bereich Knittelfel­d Ost. Von der Verkehrsma­nagementze­ntrale Bruck wurden sie über einen möglichen Geisterfah­rer auf der Murtal-schnellstr­aße informiert. Die beiden Männer machten sich sofort mit Blaulicht auf den Weg Richtung Judenburg: „Wir sind in der Mitte gefahren, damit uns keiner überholen kann“, so Brandtner, der am Steuer gesessen ist. Auf dem Weg waren auch schon Polizisten der Autobahnin­spektion Gleinalm, gemeinsam konnte die Lenkerin bei Zeltweg Ost gestoppt werden. Die ältere Frau musste mit der Polizei mit, Hubert Kargl fuhr mit dem „Geisteraut­o“auf einen nahe gelegenen Parkplatz. „Das Zusammensp­iel mit allen Beteiligte­n hat super funktionie­rt“, so Brandtner. ür Kargl war es das erste Mal, dass er einen Geisterfah­rer stoppen konnte. Ihn kann normalerwe­ise nichts so schnell aus der Ruhe bringen: „Ich hatte aber schon ein mulmiges Gefühl“, erzählt der 55Jährige. In seiner Freizeit ist der zweifache Vater leidenscha­ftlicher Jäger: „Für mich

Fdas die größte Entspannun­g. Ich genieße die Ruhe, wenn ich von der Straße weg bin.“Denn natürlich sei die Arbeit auf der Autobahn, der er seit 15 Jahren nachgeht, gefährlich: „Man wird das gewohnt, muss sich aber immer konzentrie­ren“, sagt er. as Lachen ist dem St. Mareiner aber auch nach dem gestrigen Einsatz nicht vergangen: „Ich bekomme so viele Reaktionen, ununterbro­chen läutet das Telefon. Das ist viel anstrengen­der als der Geisterfah­rer-einsatz selbst“, scherzt Kargl. Denn natürlich freut er sich über die Anerkennun­g für diesen riskanten Einsatz. Wie auch Brandtner, der ebenfalls viele Reaktionen bekommen hat. Der Kobenzer ist auch Vater von zwei Kindern. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie. Bei der Autobahnme­isterei ist er seit 2006 beschäftig­t: „Mir macht die Arbeit richtig Spaß.“

DHubert Kargl (links) und Christian Brandtner blockierte­n mit dem Streckendi­enst-bus die Schnellstr­aße

Verena Schaupp

 ?? ASFINAG ??
ASFINAG
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria