Geisterfahrt ein Ende gesetzt
Asfinag-mitarbeiter Christian Brandtner und Hubert Kargl stoppten mit der Polizei eine Geisterfahrerin.
Für mich ist das schon Routine“, scherzt Christian Brandtner von der Autobahnmeisterei Knittelfeld. Gemeinsam mit seinem Kollegen Hubert Kargl rückte Brandtner gestern zu einem gefährlichen Einsatz aus: Die beiden Asfinag-mitarbeiter stoppten eine Geisterfahrerin auf der S 36. Für Brandtner war dies bereits der zweite Geisterfahrer-einsatz. Schon 2015 hielt der 34Jährige gemeinsam mit zwei Kollegen eine Geisterfahrerin auf der Schnellstraße an. Damals war er mit einem Winterdienst-lkw mit Schneepflug unterwegs, den er querstellte, um nachfolgende Fahrzeuge aufzuhalten.
Diesmal arbeitete er mit Kargl gerade am Abbau einer Tagesbaustelle im Bereich Knittelfeld Ost. Von der Verkehrsmanagementzentrale Bruck wurden sie über einen möglichen Geisterfahrer auf der Murtal-schnellstraße informiert. Die beiden Männer machten sich sofort mit Blaulicht auf den Weg Richtung Judenburg: „Wir sind in der Mitte gefahren, damit uns keiner überholen kann“, so Brandtner, der am Steuer gesessen ist. Auf dem Weg waren auch schon Polizisten der Autobahninspektion Gleinalm, gemeinsam konnte die Lenkerin bei Zeltweg Ost gestoppt werden. Die ältere Frau musste mit der Polizei mit, Hubert Kargl fuhr mit dem „Geisterauto“auf einen nahe gelegenen Parkplatz. „Das Zusammenspiel mit allen Beteiligten hat super funktioniert“, so Brandtner. ür Kargl war es das erste Mal, dass er einen Geisterfahrer stoppen konnte. Ihn kann normalerweise nichts so schnell aus der Ruhe bringen: „Ich hatte aber schon ein mulmiges Gefühl“, erzählt der 55Jährige. In seiner Freizeit ist der zweifache Vater leidenschaftlicher Jäger: „Für mich
Fdas die größte Entspannung. Ich genieße die Ruhe, wenn ich von der Straße weg bin.“Denn natürlich sei die Arbeit auf der Autobahn, der er seit 15 Jahren nachgeht, gefährlich: „Man wird das gewohnt, muss sich aber immer konzentrieren“, sagt er. as Lachen ist dem St. Mareiner aber auch nach dem gestrigen Einsatz nicht vergangen: „Ich bekomme so viele Reaktionen, ununterbrochen läutet das Telefon. Das ist viel anstrengender als der Geisterfahrer-einsatz selbst“, scherzt Kargl. Denn natürlich freut er sich über die Anerkennung für diesen riskanten Einsatz. Wie auch Brandtner, der ebenfalls viele Reaktionen bekommen hat. Der Kobenzer ist auch Vater von zwei Kindern. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie. Bei der Autobahnmeisterei ist er seit 2006 beschäftigt: „Mir macht die Arbeit richtig Spaß.“
DHubert Kargl (links) und Christian Brandtner blockierten mit dem Streckendienst-bus die Schnellstraße
Verena Schaupp