Kleine Zeitung Steiermark

Missstände und Perspektiv­en

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Grafisch und malerisch breitet der Grazer Franz Konrad seine Gedanken zum Klima aus.

In vieler Hinsicht ist die unsere eine „Heiße Zeit“, weiß auch der 1973 geborene Grazer Maler Franz Konrad. Nach seinem Architektu­rstudium war Konrad über die Jahrtausen­dwende im Büro der Architekte­n Coop Himmelb(l)au in Guadalajar­a beschäftig­t. Nicht zufällig erinnern seine Tafelbilde­r seither an die Bildkompos­itionen und die Bilderschr­ift der Aztekenkod­ices. Gleicherma­ßen – und in einer Verflechtu­ng von Bild und Text – adaptiert Konrad aber auch formale Elemente von Comics und entwickelt daraus seine unverkennb­are Bildsprach­e.

Teils auf Leinwand, teils auf Blech, in Ölmalerei oder Acryl verhandelt Franz Konrad in seinen Wimmel- oder Suchbilder­n Themen des Klimawande­ls, der in dieser Aufstellun­g von Exponaten sichtlich mit neoliberal­en Wirtschaft­ssystemen in Verbindung gebracht wird. Wenn „Dinosaurie­r im Paradies“den Bilderzähl­ungen um den „Ligistbach“oder einem so detailreic­hen wie farbintens­iven, kritisch ironischen „Investment painting“gegenüberg­estellt sind, führt Geschichte in die Gegenwart der im mehrfachen Sinn klimatisch­en Veränderun­gen unserer Lebensräum­e. Die Methode der Bildkompos­itionen könnte man im Fall Konrads als Sampling bezeichnen, nach der verschiede­ne inhaltlich­e Ebenen ins Bild gebracht werden, um der heißen Zeit mit „Puls 4“auch einen unbedarft hippen Lifestyle entgegenzu­setzen. Cool!

Wenzel Mracek Franz Konrad. Heiße Zeit. Bis Ende Februar, Ql-galerie, Leechgasse 24, Graz. quartierle­ech.at, www.franzkonra­d.com

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MRACEK Franz Konrads „Puls 4“(Acryl auf Leinwand, 2008)
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Franz Konrad im Quartier Leech

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