Das Seilbahn-match zwischen Graz und Linz
Holding-boss Malik legt Zwischenbericht zum Seilbahn- und Metrosystem vor.
Ich will vor Linz sein“, sagte Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) vor Kurzem im Interview mit der Kleinen Zeitung. Es ging dabei um die Idee einer urbanen Seilbahn, die Nagl ja seit fast zehn Jahren propagiert. Längst hat auch Linz Gefallen an dem Gedanken gefunden: Es gibt eine konkrete Linienführung und Kostenschätzung, die Seilbahn soll in der Stahl-stadt bis zu 100 Meter über dem Boden gondeln.
Und Graz? Eine eigens gegründete Gesellschaft bei der Holding – Moderne Urbane Mobilität, kurz: MUM – prüft gerade mehrere Seilbahn- sowie auch zwei Metro-varianten. Bis Mitte des Jahres erwartet Holding-boss Wolfgang Malik konkrete Ergebnisse. „Geredet wurde über Gondel wie Metro genug, wir wollen konkrete Ergebnisse.“
Kommenden Montag spricht er bei der Enquete der Wirtschaftskammer zur „Zukunft der Mobilität in Graz“über den Stand der Dinge. „Wir prüfen die Seilbahn für eine Nord
Süd-verbindung und die Metro als Ost-west-achse.“Bei beiden Modellen gibt es mehrere Varianten, bei der Metro wird auch geprüft, ob die GKB-BAHN teils unterirdisch geführt wird, anstatt zwölf Unterführungen zu bauen.
„Die große Botschaft“, so Malik: „Alle Pläne setzen auf der Hüsler-studie zum Straßenbahn-ausbau auf.“Er will also Seilbahn und Metro nicht gegen die Bim ausspielen. „Wir haben jetzt schon vor allem in der Morgenspitze eine Überauslastung, das ist der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs nicht zuträglich“, so Malik. Und die Fahrgastzahlen werden weiter zunehmen. „Daher denken wir auf anderen Ebenen.“
Eines eint Graz und Linz (und auch Salzburg, wo eine Metro Thema ist): Alle hoffen auf Mittel aus der geplanten Nahverkehrsmilliarde von Türkisgrün. Sonst sind all diese Ideen nicht finanzierbar.
Gerald Winterpölsler