Großaufgebot der Polizei wegen 150 Demonstranten
Der Akademikerball zog gestern Abend 800 Gäste an. Und sorgte für einen Protestmarsch in der Grazer Innenstadt.
Im Grazer Congress haben gestern Abend rund 800 Gäste beim Akademikerball „Gedankenfreiheit und Meinungsvielfalt“zelebriert. So zumindest bezeichnen es die Veranstalter rund um Organisatorin Jasmin Hans. Ihren Gedanken freien Lauf ließen in der Innenstadt auch rund 150 Demonstranten, die „Widerstand gegen den Burschenschaftlerball“leisten wollten. Die „Offensive gegen rechts“hatte zunächst mit 350 Teilnehmern gerechnet.
Die Stimmung war trotz der Kälte aufgeheizt, das Aufgebot der Exekutive enorm: „Wir nennen aus Sicherheitsgründen keine Zahlen, aber es waren ausreichend Beamte vor Ort“, so Polizei-sprecher Fritz Grundnig. Die Protestteilnehmer zogen vom Südtiroler Platz bis in die Herrengasse. Allen voran die Sozialistische Jugend, deren Vorsitzende Maja Höggerl einen „rechtsextremen Vernetzungsball“ortet. Mittels Parolen forderte man auch den Rücktritt namhafter freiheitlicher Funktionäre, die teils auf den Ball gekommen waren. Darunter der
Grazer Vizebürgermeister Mario Eustacchio und Klubchef Armin Sippel. Jasmin Hans, Bürochefin des Grazer Fp-rathausklubs, betonte allerdings: „Das ist kein Ball der FPÖ, sondern einer von Grazer Studentenverbindungen.“
Die Straßen rund um den Veranstaltungsort waren jedenfalls aus Sicherheitsgründen stundenlang mit Platzverbot gesperrt: „Bisher ist alles friedlich verlaufen, auch die Versammlung hat sich rasch wieder aufgelöst“, so Grundnig zur Kleinen Zeitung. In der Vergangenheit kam es am Abend des Akademikerballs immer wieder zu Ausschreitungen in Graz, die in Körperverletzungen und Sachbeschädigungen mündeten.