Geburt und Tod vorgetäuscht,
Obersteirerin fälschte Urkunden und gab vor, dass ihr Baby (das es nie gegeben hat) gestorben sei. Pfarrer, der hinters Licht geführt wurde, feierte Verabschiedung mit 20 Personen am Grab.
Es sind schwer fassbare Geschehnisse, die sich in einer kleinen Gemeinde im Bezirk Leoben ereignet haben: Eine Frau gab vor, dass ihr Baby nur 19 Minuten nach der Geburt im Spital verstorben sei. Doch das Kind hat es nie gegeben.
„Die Frau hat nicht nur mich, sondern auch ihre Verwandten hinters Licht geführt“, erzählt der Pfarrer im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. „Sie kontaktierte mich, weil ihr Kind tot sei. Die Frau wollte, dass ihr ungetauftes Baby trotzdem begraben wird.“Der Pfarrer besuchte dann die Anruferin und fand damals „eine tief trauernde Frau vor“, wie er sich jetzt an den Vorfall, der sich im Herbst 2018 abspielte, zurückerinnert.
Zweifel, dass an der Sache etwas nicht stimmen könnte, kamen dem Pfarrer verständlicherweise zunächst nicht: „Ich kann doch nicht jeden, der nach einem Todesfall trauernd zu mir kommt, fragen, ob er es ernst meint oder ob es wohl wirklich einen Toten gibt.“Als ein anonymer Anruf einging, begann er nachzuforschen. Der Geistliche kam drauf, dass es die Bestattung, die die „Mutter“angegeben hatte, nicht gab und dass es auch im Krankenhaus keine Totgeburt gegeben hat. „Ich besuchte die Frau daraufhin ein zweites Mal, doch sie blieb bei ihrer Geschichte.“
Dem Wunsch nach einer Verabschiedung am Familiengrab kam der Pfarrer nach, selbst ein Grabstein war für das erfundene Baby angefertigt worden. Die Urne wollte die „Mutter“sogar in ein kleines Strickhäubchen geben. „Was soll ich sagen“, erzählt der Pfarrer, „es waren sicher an die 20 Leute dabei bei der Verabschiedung. Und ja, die Feier am Grab war schon sehr traurig.“
für die Existenz ihres Babys hat die Steirerin seinerzeit zwei Schriftstücke (Geburtsund Sterbeurkunde) angefertigt. Diese waren doch recht plumpe Fälschungen. Beachtlich: Es befanden sich (obwohl mit 2018 datiert) noch alte Schilling-stempelmarken darauf. Wegen der Fälschung be