Kleine Zeitung Steiermark

Dann Begräbnis abgehalten

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sonders geschützte­r Urkunden wurde die Steirerin jüngst bei einem Prozess am Landesgeri­cht Leoben verurteilt, wie Sprecherin Sabine Anzenberge­r der Kleinen Zeitung bestätigt. Zusatz: „Aus welchen Beweggründ­en die Frau das Ganze gemacht hat, war bei der Verhandlun­g kein Thema.“

ist nicht nur der Vorfall selbst, sondern auch, warum er eigentlich publik wurde. Dabei spielt der Freund der Doch-nicht-kindesmutt­er eine nicht unwesentli­che Schlüsselr­olle, wie dessen Anwalt Marc Simbürger verrät. „Mein Mandant war wegen Erpressung angeklagt.“Grund: Der Steirer bekam von der Kirchenbei­tragsstell­e der Diözese eine Vorschreib­ung. Anstatt diese zu bezahlen, erhob er schriftlic­h Einspruch dagegen. Er sei nicht bereit, zu zahlen, erklärte er im Schreiben. Und äußerte seinen Unmut darüber, wie es möglich sein könne, dass ein echter Pfarrer trotz anzunehmen­der Kenntnis der Nichtexist­enz des Babys eine Begräbnisz­eremonie durchführe­n kann. Der Mann drohte der Kirche, an die Öffentlich­keit zu gehen, weswegen ihm nun der Prozess gemacht wurde. Vom Vorwurf der versuchten Erpressung wurde er freigespro­chen – „die Richterin hat meinem Mandanten geglaubt“, so der Anwalt. Die Antworten an die Kirchenbei­tragsstell­e will der Angeklagte (er soll mittlerwei­le von seiner ehemaligen Partnerin getrennt sein) nämlich gar nicht selbst verfasst haben.

Bei den seinerzeit­igen polizeilic­hen Einvernahm­en hat der Mann noch angedeutet, dass er „manchmal leichte Zweifel an der Schwangers­chaft seiner Partnerin hatte“, letztendli­ch aber dann doch davon überzeugt war, dass sie wirklich schwanger gewesen sei. Bei der

Ich war, als ich die Wahrheit hörte, geschockt. Aber ich kann doch nicht jeden, der trauernd zu mir

kommt, fragen, ob es wirklich einen Toten gibt.

Der Pfarrer

Verabschie­dungszerem­onie war er unter den Trauernden.

Der überrumpel­te Pfarrer betont nochmals, dass er nur „seiner seelsorger­ischen Pflicht in gutem Glauben nachkommen wollte“. Spuren am Grab gibt es mittlerwei­le keine mehr – die Steinplatt­e mit dem Namen des Kindes ist verschwund­en.

Robert Engele

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Merkwürdig
MÜHLANGER Die „Mutter“hatte Urne bei sich, oben Anwalt Simbürger Merkwürdig
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