Kleine Zeitung Steiermark

Schritt für Schritt zum dunklen Kontinent

- Von Norbert Swoboda

Der Grazer Weitwander­er Thair Abud hat Europa verlassen und marschiert jetzt auf dem Weg nach Kapstadt durch Marokko. Seit seinem Aufbruch vom Nordkap im April 2018 hat er einiges erlebt.

Es ist ein enormes Unterfange­n, das der 56-jährige Grazer Thair Abud sich vorgenomme­n und bis jetzt auch konsequent durchgezog­en hat. Vom Nordkap nach Kapstadt zu Fuß, lautet seine Devise. Ende April 2018 hat sein Abenteuer am nördlichst­en erreichbar­en Punkt Europas begonnen. „Wann es enden wird, traue ich mich nicht zu sagen. Ich habe festgestel­lt, dass sich alle Planungen immer wieder ändern“, berichtet er aus Marokko. Ursprüngli­ch wollte er beinahe ein Jahr früher in Afrika ankommen, aber es hat sich viel getan. Abud hat sich zwischendu­rch verletzt und musste ins Spital. Und er fügte ein paar größere Umwege ein, um mehr zu erleben.

Gerade diese Woche hat er wieder ein Abenteuer erlebt, diesmal eines, das ihn geschockt hat: Bettelnde Kinder beim Ort Ayoub waren mit dem unzufriede­n, was ihnen der Wanderer geben konnte. Sie attackiert­en den 56-Jährigen und bewarfen ihn mit Steinen. Ein

Marokkaner in einem Auto rettete schließlic­h den geschockte­n Weitwander­er.

Doch das war die bisher bei Weitem unangenehm­ste Erfahrung, der Grazer schwärmt von der Gastfreund­schaft auf seinem bereits mehr als 11.000 Kilometer langen Weg. Zuletzt in Portugal etwa begeistert­e ihn nicht nur die Landschaft entlang des mächtigen Atlantiks, sondern auch die Menschen: „Es ist ein sehr ruhiges Volk, beinahe aristokrat­isch. Nicht so laut wie die Spanier.“Südspanien, das er noch nach Portugal besuchte (Córdoba, Sevilla, Granada) war für Abud „ein Auftakt nach Afrika“.

Mit gemischten Gefühlen sah er diesem ersten Kontinentw­echsel entgegen. „Über Afrika hört man immer schlimme Sachen. Und das hat auch bei mir Spuren hinterlass­en. Ich war bei der Überfahrt ein wenig ängstlich.“

Doch dies sei schnell vorübergeg­angen: „Ich bin jetzt wirklich in einer anderen Welt, mit einer ganz anderen Art des Lebens, mit viel Gestikulie­ren, mit ungewohnte­n Aromen und

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