Er lud fremde Familie zu Weihnachten ein
Knapp 40.000 Mitglieder umfasst die Facebookgruppe „Graz verschenkt“– und einer von ihnen ist Erich Köppel aus Hitzendorf. Dass hier noch intakte Kaffeemaschinen genauso geboten werden wie weiterhin tüchtige Fahrräder, gefällt Köppel. Vielmehr aber schätzt der It-techniker, „dass fast ausschließlich ein wertschätzender Umgangston herrscht. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Internetforen“.
Vielleicht passierte es aus dieser positiven Stimmung heraus, dass Köppel kurz vor Weihnachten das Grundprinzip von „Graz verschenkt“ein wenig abänderte – er bot kurzerhand an, den Heiligen Abend im Kreise seiner Familie zu verbringen. Sein Facebook-posting lautete: „Gibt es hier eine Person, die am 24. 12 alleine ist und gerne mit meiner Familie und mir feiern würde? Es gibt um 13 Uhr Ente mit Rotkraut und Serviettenknödel. Danach tratschen und Bescherung. Es wäre gratis und in Hitzendorf. Ich würde dich sogar in Graz abholen und wieder zurückbringen.“
Die Reaktionen waren überwältigend: Nicht nur, dass sich viele Interessierte meldeten, „es haben mich auch andere Gruppenmitglieder kontaktiert, die ebenfalls so eine Einladung aussprechen wollten“.
Letztlich feierte die
Familie
Köppel den Heiligen Abend mit einer alleinerziehenden Frau und deren Kindern. Kurz davor „ist mir plötzlich eingeschossen, dass wir keine Geschenke haben“. Also hat er noch Kleinigkeiten besorgt, ein Parfum, eine Puppe. „Unsere Gäste haben sich irrsinnig gefreut. Generell über diesen Abend, denke ich.“Ja, er wolle auch heuer auf diese Art Weihnachten verbringen.