Farbe bekennen
Im Winter offenbart sich beim Blick in den Garten das wahre Händchen der Besitzer. Jetzt wäre der richtige
Zeitpunkt, um nachzuschärfen. Die Planung kann
beginnen.
Gehören Sie zu den Ordnungsmenschen, die im grünen Refugium „ordentlich aufgeräumt“, die Stauden ratzeputz zurückgeschnitten, die Wunderwelt der Strukturen vernichtet und die vergängliche Pracht wundersam geformter Samenstände vorschnell dem Kompostplatz überantwortet haben?
Jetzt sitzen Sie am Panoramafenster und starren in eine aufgeräumte Gartenwüste, wo sich eintönig und deprimierend die viel zitierte tote Jahreszeit ohne einen Farbtupfer ausbreitet?
Solch Verhalten lässt sich leicht ändern. Legen Sie doch noch eines drauf mit zusätzlichen neuen Formen und Strukturen, die fortan das grüne Reich in eine frostige Schönheit verwandeln.
„Die wahre Kunst der Gestaltung besteht darin, den Garten so anzulegen, dass er das ganze Jahr über attraktiv ist und der Winter nicht nur als Übergang vom Herbst in den Frühling empfunden wird“, predigen Fachleute nicht erst seit heute.
Dabei dürfen Immergrüne nicht fehlen, sie sind quasi das „Salz in der Suppe“der Gartengestaltung, sie sind das Gerüst einer Anlage und sorgen nicht nur für Struktur, sondern auch für Farbe im Winter. Dennoch wird zum sparsamen Einsatz geraten, zu viel Immergrünes erzeugt zu große statische Wirkung.
Die Engländer machen es schon lange vor, wie man mit winterschönen Stauden und Gehölzen Farbe bekennen kann.