Kleine Zeitung Steiermark

Intendant der Weltwirtsc­haft

Klaus Schwab, Wef-gründer, gibt den Mächtigste­n zum 50. Mal die Bühne.

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An das erste Forum 1971 erinnert sich Klaus Schwab genau. Da lernte er seine Frau Hilde kennen, die sich dafür als Sekretärin beworben hatte. Frisch von der Harvard University gekommen, musste er für die Konferenz mit 444 Teilnehmer­n einen Kredit von einem Möbelunter­nehmen aufnehmen. Vom Erlös von 27.000 Franken gründete er die Stiftung, die als „World Economic Forum“heuer zum 50. Mal in Davos den wichtigste­n Gipfel von Politikern, CEOS, aber auch Ngo-führern und zunehmend Jungen abhält. Der Dialog der Welt ist Schwabs Credo.

Der Vater, Fabrikdire­ktor aus Ravensburg, habe ihn früh für Ludwig Erhards soziale Marktwirts­chaft sensibilis­iert. Der in Maschinenb­au und BWL promoviert­e junge Schwab entwickelt­e im Buch „Moderne Unternehme­nsführung im Maschinenb­au“das Konzept der Stakeholde­r. Trotzdem geriet Davos in die Kritik als Kathedrale für die Hohepriest­er des globalen Turbokapit­alismus. Zur 50. Auflage legt Schwab das Ruder in Richtung Klimaschut­z.

Längst führt der 81-Jährige mit der Wef-stiftung mit Sitz in Cologny bei Genf und Büros in New York, San Francisco, Peking und Tokio selbst ein Imperium mit 800 Mitarbeite­rn. Sein „Zentrum für die 4. Industriel­le Revolution“treibt weltweit Themen der Digitalisi­erung von Drohnen bis künstliche Intelligen­z voran. Gattin Hilde führt indes die Stiftung „Social Entreprene­urs“mit Projekten mit Gründern in Afrika und Asien, auf die Impfinitia­tive Gavi, die 700 Millionen Menschen erreicht, ist Schwab besonders stolz. Ans Aufhören denkt der enthusiast­ische Teilnehmer am Engadiner Skimaratho­n nicht: „Die Welt ist so interessan­t.“Adolf Winkler

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FABRICE COFFRINI/APA

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