Kleine Zeitung Steiermark

„Eine digitale Berliner Mauer spaltet die Welt“

- Von Manfred Neuper und Ingo Hasewend

Sigmar Gabriel sieht in den USA heute das größte Risiko für Europa. Beim Streit mit China gehe es nur um die Frage: Wer bestimmt die globale Weltordnun­g?

müssten wir ihn gemeinscha­ftlich verbürgen. Gerade wir Deutsche, gelegentli­ch auch die Österreich­er, finden das „des Teufels“. Wenn wir ihn aber nicht gemeinscha­ftlich absichern, werden internatio­nale Investoren ihn nicht in dem Maße akzeptiere­n wie den Dollar. Das heißt, wir bleiben in unserer wirtschaft­lichen Souveränit­ät eingeschrä­nkt. Europa wird sich in vielen Feldern zwischen Risiken entscheide­n müssen. Bislang sind wir gewohnt, dass wir die Wahl hatten zwischen keinem Risiko und einem Risiko – in der Regel haben wir uns für kein Risiko entschiede­n. Das ging so lange gut, solange wir jemanden wie die USA hatten, die bereit waren, jedes Risiko zu nehmen. den Angeboten Chinas weiter so öffnen wie bisher, dann haben wir das Risiko, dass sie unsere kritische Infrastruk­tur übernehmen oder einen großen Einfluss haben. Die Zeiten, in denen wir zwischen keinem Risiko und einem Risiko wählen konnten, sind vorbei. Das meinte ich damit, wir werden „risikobewu­sster“werden müssen.

Zwischen den USA und China wurde ein erstes Teilabkomm­en im Handelsstr­eit besiegelt. Ist das ein Schritt zur Deeskalati­on?

Ich bin froh, dass es das gibt. Ich überschätz­e es nicht, weil es etwas gibt, das über einen Handelskon­flikt hinausgeht. Der Konflikt um Huawei und andere Technologi­eunternehm­en ist kein Handelskon­flikt, sondern der Beginn eines Kalten Krieges über technologi­sche und wirtschaft­liche Marktführe­rschaft und die politische Frage, wer bestimmt die Weltordnun­g?

liberales Profil zu haben, da ist eigentlich der Platz für eine „25 + x“-partei in Deutschlan­d und nicht bei einer Kopie der Linksparte­i und nicht bei einer Kopie der Grünen.

Und in Österreich?

Österreich ist mit Sebastian Kurz eine interessan­te Ausnahme. Es ist spannend zu verfolgen, warum es ihm gelungen ist, eine Volksparte­i wieder oberhalb von 35 zu etablieren, was in Deutschlan­d nicht einmal mehr der CDU gelingt.

aus

Ihrer

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria