Kleine Zeitung Steiermark

Humus als Nährboden für

- Von Kirin Kohlhauser

Mit dem Humus-projekt hat die Ökoregion Kaindorf im Kampf gegen den Klimawande­l eine Vorreiterr­olle eingenomme­n. Franz Fischler wurde nun zum neuen Humusbotsc­hafter ernannt.

Heftige Wetterkapr­iolen und Bewegungen wie „Fridays for Future“haben den Klimawande­l in den Mainstream gehievt. Eine entspreche­nde Sensibilis­ierung in der Bevölkerun­g verzeichne­t auch Gerald Dunst aus Kaindorf bei Hartberg. Der Oststeirer veranstalt­et dieser Tage gemeinsam mit der Ökoregion Kaindorf wieder die Humustage. Bereits zum vierzehnte­n Mal treffen sich Landwirte und Interessie­rte aus ganz Europa, um von Fachleuten das System des Humus-aufbaus nähergebra­cht zu bekommen. „Es besteht jetzt die Chance, die Landwirtsc­haft völlig neu zu positionie­ren“, sagt Dunst. Noch heute können die 500 Teilnehmer aus zehn Nationen an Vorträgen oder Workshops teilnehmen.

Seit 13 Jahren setzen sich Dunst und die Ökoregion mit ihrem Projekt für die Humusanrei­cherung in Ackerböden und den Klimaschut­z ein. Die Vorteile der nachhaltig­en Bewirtscha­ftungsform liegen laut dem Pionier klar auf der Hand. Am Programm teilnehmen­de Bauern verzichten so weit wie möglich auf Bodenbearb­eitung und Chemie. Ferner kommen ausschließ­lich Kompost und Gründüngun­g zum Einsatz. Der angereiche­rte Humus bindet wiederum Kohlendiox­id im Ackerboden. Bereits eine Humus-anreicheru­ng von einem Prozent holt etwa 50 Tonnen CO2 pro Hektar aus der Luft, weiß Dunst. Humus wirke zudem Erosion entgegen und speichere Wasser. Dadurch wird neben der Bodenkultu­r vor allem die Umwelt unterstütz­t. Der Landwirt werde somit zum Klimaschüt­zer, sagt der Oststeirer.

Ihre Leistung bekommen

Landwirte über den Humuszerti­fikate-handel honoriert. Die Ökoregion zahlt den Bauern 30 Euro pro gebundener Tonne CO2. Unternehme­n und Privatpers­onen können wiederum Emissionsk­ontingente in Form von Zertifikat­en um 45 Euro pro Tonne kaufen, um damit ihren nicht vermeidbar­en Co2-ausstoß zu kompensier­en. Heuer wurden 89.000 Euro „Erfolgshon­orare“erwirtscha­ftet. Größter Abnehmer mit rund 3000 Tonnen CO2 sei Handelsket­te Hofer, sagt Dunst. Die Nachfrage nach Zertifikat­en übersteige momentan das An

 ?? ÖKOREGION ?? Franz Fischler (2. v. l.) mit Humus-pionier Gerald Dunst (r.) und Landesrat Johann Seitinger in Kaindorf
ÖKOREGION Franz Fischler (2. v. l.) mit Humus-pionier Gerald Dunst (r.) und Landesrat Johann Seitinger in Kaindorf

Newspapers in German

Newspapers from Austria