Grazer Grätzeln in 52 Hörbildern
In der Reihe „Soundscapes“zeichnen Grazer ein Jahr lang akustische Grätzelporträts.
Wie klingt die Stadt? Auf diese Frage hat Radio Helsinki im Grazer Kulturjahr 2020 52 Antworten: Jede Woche sendet das freie Radio in diesem Jahr neue „Soundscapes“aus Graz. Täglich um Punkt zwölf Uhr mittags gibt es dabei fünf Minuten lang Einblick ins akustische Umfeld eines Grazer Ortes. Vielleicht zeigt sich dabei ja, dass jede Gasse, jedes Grätzel akustisch genauso unverwechselbar ist wie optisch – dass also Graz an seinen Geräuschen, seinem Lärm und seiner Stille genauso gut erkennbar ist wie an seinen Fassaden, Dächern, Straßenschildern, Trottoirs.
Zentrales Merkmal des Projekts: Erstellt werden die „Hörlandschaften“von Grazer Bürgerinnen und Bürgern. „Wir drängen darauf, partizipativ zu arbeiten. Die ,Soundscapes‘ sollen nicht Eindrücke von außen wiedergeben, sondern Lebenswelten von innen abbilden und das Bewusstsein dafür schärfen, was es im Grätzel alles gibt“, sagt Helsinki-projektleiterin Christine
Braunersreuther. Entsprechend partnerschaftlich ist das Programm angelegt: Als Anlaufstellen für interessierte Neo-radiomacher fungieren sechs Stadtteilzentren zwischen Floßlend, St. Peter, Triesterviertel, man hofft auf Beiträge in unterschiedlichsten Klangfarben – „von Jugendlichen ebenso wie von Senioren und Müttergruppen“, so Braunersreuther. Inhaltliche und technische Unterstützung für die Grätzelporträtisten geben Grazer Künstler und Studierende des Fh-masterstudiums Sound Design. Start ist am 27. Jänner.
Das ist aber nicht alles: Mit 25. Jänner startet auch die Reihe „Funkhausgespräche“, in der zweimal pro Monat Fragen zu den „Soundscapes“erörtert werden – zum Auftakt sind etwa die Musikwissenschaftlerin Margarethe Maierhoferlischka und der Humangeograf Justin Winkler zu Gast im Radio-foyer in der Schönaugasse 8.
Ute Baumhackl Radio Helsinki: 92,6 MHZ FM. helsinki.at