Isabellas Tanz auf zwei Kufen
Als einzige Steirerin eröffnet Isabella Niederleitner (10) heute die Eiskunstlauf-em in Graz.
Der Stundenplan von Isabella Niederleitner ist voll. Auch nach der Schule: Die Eishalle Liebenau in Graz ist quasi ihr Zweitwohnsitz, die zehnjährige Eiskunstläuferin trainiert dort fünfmal die Woche. Während andere Kinder es nachmittags ruhig angehen, zieht das Mädchen seine Kreise auf dem Eis: „Aufwärmen, einlaufen, Schritte üben. Danach geht es für mich noch ins Krafttraining“, schildert sie. Ihr Programm scheint straff, aber nicht ohne Grund: Isabella Niederleitner ist eine von sechs Leistungssportlerinnen des Vereins „Dynamo Graz“. Außerdem fährt sie im österreichischen U13-kader.
Zielstrebigkeit kann ein Türöffner sein. Dafür ist das Mädchen aus Eggersdorf das beste Beispiel. Denn Isabella wird heute als einzige Steirerin bei der Eröffnung der Eiskunstlauf-em in Graz auftreten. Und zwar nicht, wie zuvor angedacht, als Blumensammlerin, sondern als Tänzerin auf dem Eis: „Als mir meine Trainerin erzählt hat, dass eine Anfrage vom Österreichischen Eiskunstlaufverband gekommen ist, hab ich mich sehr gefreut“, sagt sie. nd was wird die Zuseher heute erwarten? Ihr Spezialgebiet, das Improvisieren („Dabei fühl ich mich so frei!“), tauscht Isabella diesmal gegen eine Kür. Aber nicht einfach irgendeine Kür: Das Mädchen zeigt die Em-performance von Beatrix „Trixi“Schuba, einer ehemaligen österreichischen Eiskunstläuferin. In der Weltrangliste zählte Schuba in den 1970er-jahren zu den ganz Gro
Ußen. Damals durfte sie sich Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin im Eiskunstlauf nennen. Schuba selbst ist mittlerweile 68 Jahre alt. Trotzdem wird sie bei der Eröffnung mittanzen. Zumindest eine digitale Version von ihr: Auf einer Leinwand soll ein Vi
deo von Schubas damaliger Performance eingespielt werden. Die Choreografie dazu erlernte Isabella Niederleitner binnen kurzer Zeit: „Nach einigen Tagen konnte sie sich bereits alle Schritte merken“, erzählt ihre Trainerin Manuela Brandstätter. Die viel größere Herausforderung sei die Nervosität: „Vor so einem großen Publikum wie dem, das mich bei der Eröffnung erwartet, bin ich noch gefahren“, sagt die Zehnjährige. Um sich abzulenken, kümmert sich das Mächen lieber um die wirklich wichtigen Dinge. Zum Beispiel das Kleid für den großen Auftritt. Zu viel sei hier noch nicht verraten. Außer dass es sich um eine glitzernde Angelegenheit handeln soll.