Kleine Zeitung Steiermark

„Das ist der schönste Tag in meinem Leben“

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Überrasche­nd holt die SPÖ im Burgenland unter Hans Peter Doskozil die absolute Mehrheit zurück.

Ergebnis „fast sprachlos und überwältig­t“. Er könne es kaum fassen. „Es ist sicherlich der schönste Tag in meinem Leben“, so Doskozil in einer ersten Reaktion mit Tränen in den Augen vor seinen Anhängern. „Wir dürfen jetzt nicht größenwahn­sinnig werden. Wir werden heute feiern, aber morgen werden wir demütig an die Arbeit gehen.“Den Weg nach Eisenstadt hatten nicht nur Spöchefin Pamela Rendi-wagner, sondern auch der Wiener Bürgermeis­ter Michael Ludwig, der

Tiroler Parteichef Georg Dornauer und auch Vizeklubch­ef Jörg Leichtfrie­d gefunden. Ludwig ist der nächste SPÖ-CHEF, der Wahlen zu schlagen hat. Im Herbst dürfte es so weit sein.

Mit der Rückerober­ung der 2010 verloren gegangenen Absoluten hatte in Eisenstadt niemand gerechnet. Beobachter und Meinungsfo­rscher gingen von einem deutlichen Plus aus, dass die 50-Prozent-latte wackelt, schien undenkbar. Die unmittelba­ren Auswirkung­en auf die krisengesc­hüttelten Bunvom des-spö sind noch nicht absehbar, Doskozil wird der Partei in jedem Fall inhaltlich und thematisch seinen Stempel aufdrücken.

Der große Wahlverlie­rer war auch gestern – wieder einmal – die FPÖ. Die Freiheitli­chen büßten nicht nur ein Drittel ihr Stimmen ein, wegen Doskozils Absoluter sind die Blauen als Koalitions­partner nicht mehr nötig. Spitzenkan­didat Johann Tschürtz ließ gestern offen, ob er nach dem Debakel von der politische­n Bühne abtreten werde. Die meisten blauen Wähler wanderten übrigens zur SPÖ ab. Laut Wählerstro­manalyse von Sora wechselten 10.000 Freiheitli­che zu den Sozialdemo­kraten. Das sind 37 Prozent der Fpö-wähler bei der Landtagswa­hl 2015.

Türkiser Dämpfer. Einen kleinen, durchaus überrasche­nden Dämpfer hat die ÖVP erlitten. Bei den EU- und Nationalra­tswahlen kamen die Türkisen im Burgenland noch auf Platz eins. Aus dem kräftigen Plus, das vielfach erhofft wurde, wurde ein schmaler Zugewinn von 1,5 Prozentpun­kten. Die Grünen stagnieren mit 6,7 Prozent. Am Landtagsei­nzug im siebenten Bundesland gescheiter­t sind die Neos: Sie kamen nur auf 1,7 Prozent.

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