Kleine Zeitung Steiermark

Virus aus China: Erneuter Verdachtsf­all

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Coronaviru­s: Nach Chinaflug befand sich Flugbeglei­terin in Wien in Quarantäne, gestern gab es Entwarnung. Aber dann wurde ein neuer Verdachtsf­all gemeldet.

In China sind weiterhin keine Österreich­er vom Coronaviru­s „akut betroffen“, erklärte gestern Außenminis­teriumsspr­echer Peter Guschelbau­er, obwohl sich derzeit rund 3000 Österreich­er – Auslandsös­terreicher und Touristen – in der Volksrepub­lik aufhalten.

Dafür gab es in Wien einen ersten Verdachtsf­all, der die Diskussion­en über die Gefahr des neuen Lungenviru­s wieder laut werden ließ. Eine junge Chinesin, die sich zwei Tage in der besonders stark betroffene­n und mittlerwei­le abgeriegel­ten

Stadt Wuhan aufgehalte­n hatte und danach als Flugbeglei­terin nach Wien geflogen war, hatte selbst Alarm geschlagen.

„Die Patientin hatte Sorge, infiziert zu sein, und hat am Samstagabe­nd die Rettung gerufen“, berichtete gestern Oberärztin Sabine Hagenauer von der 4. Medizinisc­hen Abteilung des Kaiser-franz-josef-spitals (Infektions­abteilung) in Wien, wo sich die Chinesin nun in Quarantäne befindet. „Wir haben die Patientin direkt aus ihrem Hotelzimme­r abgeholt und ins Spital gebracht.“Schon dabei

alle Sicherheit­smaßnahmen getroffen gewesen, um eine allfällige Übertragun­g auf andere Personen zu verhindern. „Kontaktsch­utz gehört zur Standardau­srüstung der Wiener Berufsrett­ung“, so deren Sprecher Klaus Herbich.

„Der Patientin geht es subjektiv und objektiv gut bis hervorrage­nd. Sie hat die Symptome eines milden grippalen Infekts“, hieß es in einer Pressekonf­erenz. Und Michael Binder, medizinisc­her Direktor des Wiener Krankenans­taltenverb­andes (KAV), betonte: „Ganz wichtig ist, dass es sich derzeit um einen Verdachtsf­all handelt.“Auch die Crewmitgli­eder der Frau hätten keine Krankheits­symptome gezeigt.

Am Abend gab es schließlic­h endgültige Gewissheit und damit auch Entwarnung: Die Frau ist nicht mit dem Virus infiziert.

Doch dann kam die schlechte Nachricht: In Wien gibt es einen weiteren Coronaviru­s-verdachtsf­all. Wie der ärztliche Direktor des KAV, Michael Binder, am Sonntagabe­nd in der Orfseien

Tv-sendung „Im Zentrum“sagte, wurde eine chinesisch­e Staatsbürg­erin im Spital aufgenomme­n. Die neue Patientin lebt in Österreich, war aber im Krisengebi­et in China auf Urlaub.

Die Behörden rüsten sich jedenfalls für den Ernstfall, noch heute beruft das Innenminis­terium einen Krisenstab ein, um über weitere Vorgehensw­eisen zu beraten. Dabei werden auch Innenminis­ter Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheit­sminister Rudolf Anschober (Grüne) anwesend sein.

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APA (4) Für den Ernstfall gerüstet: Isoliersta­tion in Wien (links). Vorsichtsm­aßnahmen am Pariser Flughafen und in der Hongkonger Bahn
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