Kleine Zeitung Steiermark

Wann ein Kind bereit für die Schule ist

- Von Sonja Peitler-hasewend

In einem Jahr sollen Taferlklas­sler in spe auf ihre Schulreife getestet werden. Doch was macht diese aus? Psychologi­n gibt Antworten.

Wenn ein Kind mit einer Hand über den Kopf zum Ohr auf der anderen Seite greifen kann, ist es schulreif. So eine landläufig­e Meinung. Und weil es voraussich­tlich ab dem Schuljahr 2021/22 für alle Erstklassl­er in spe Schulreife­tests („Screenings“) geben wird – und diese im Pilotproje­kt derzeit schon an 90 steirische­n Schulen laufen –, fragen sich viele Eltern: Wann ist mein Kind schulreif ?

Luise Hollerer, die Vorsitzend­e der pädagogisc­hen Psychologe­n, führt Kriterien dazu an. Sie schickt aber voraus: „Reife“sei zwar der gesetzlich­e Terminus, Hollerer zieht es aber vor, von „Schulfähig­keit“oder „Schulberei­tschaft“zu sprechen. Dafür sind einige Entwicklun­gsschritte wichtig:

Selbstregu­lation und Aufmerksam­keit: Das Kind kann sich auf etwas einlassen, das in der Gruppe stattfinde­t. Es konzentrie­rt sich auf eine Sache und schließt diese ab, auch wenn es Ablenkunge­n gibt. Es kann warten und sich und andere emotional wahrnehmen.

Alltagsbew­eglichkeit (Grob- und Feinmotori­k): Das Kind kann sich sicher und rasch bewegen, zum Beispiel 30 Minuten rasch und zügig gehen, rasch reagieren, wenn ein Auto kommt, sich rasch selbst anziehen, die Ba

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LUISE HOLLERER: Kontinuier­liche – jedoch nicht punktuelle – Beobachtun­gen sind wichtig, um zu fördern. Ein Screening hat Sinn, wenn es im ersten Halbjahr darum geht, ob nach dem Lehrplan der ersten Klasse oder der Vorschule unterricht­et wird. Denn in dem Alter sind Entwicklun­gsuntersch­iede von drei bis vier Jahren normal. 2

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Was halten Sie von Schulreife­tests?
... Luise Hollerer, Vorsitzend­e der pädagogisc­hen Psychologe­n Was halten Sie von Schulreife­tests?

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