Wann ein Kind bereit für die Schule ist
In einem Jahr sollen Taferlklassler in spe auf ihre Schulreife getestet werden. Doch was macht diese aus? Psychologin gibt Antworten.
Wenn ein Kind mit einer Hand über den Kopf zum Ohr auf der anderen Seite greifen kann, ist es schulreif. So eine landläufige Meinung. Und weil es voraussichtlich ab dem Schuljahr 2021/22 für alle Erstklassler in spe Schulreifetests („Screenings“) geben wird – und diese im Pilotprojekt derzeit schon an 90 steirischen Schulen laufen –, fragen sich viele Eltern: Wann ist mein Kind schulreif ?
Luise Hollerer, die Vorsitzende der pädagogischen Psychologen, führt Kriterien dazu an. Sie schickt aber voraus: „Reife“sei zwar der gesetzliche Terminus, Hollerer zieht es aber vor, von „Schulfähigkeit“oder „Schulbereitschaft“zu sprechen. Dafür sind einige Entwicklungsschritte wichtig:
Selbstregulation und Aufmerksamkeit: Das Kind kann sich auf etwas einlassen, das in der Gruppe stattfindet. Es konzentriert sich auf eine Sache und schließt diese ab, auch wenn es Ablenkungen gibt. Es kann warten und sich und andere emotional wahrnehmen.
Alltagsbeweglichkeit (Grob- und Feinmotorik): Das Kind kann sich sicher und rasch bewegen, zum Beispiel 30 Minuten rasch und zügig gehen, rasch reagieren, wenn ein Auto kommt, sich rasch selbst anziehen, die Ba
1
LUISE HOLLERER: Kontinuierliche – jedoch nicht punktuelle – Beobachtungen sind wichtig, um zu fördern. Ein Screening hat Sinn, wenn es im ersten Halbjahr darum geht, ob nach dem Lehrplan der ersten Klasse oder der Vorschule unterrichtet wird. Denn in dem Alter sind Entwicklungsunterschiede von drei bis vier Jahren normal. 2