Die Gänsehaut blieb Mayer auch über Nacht
Kitz-sieger Matthias Mayer gab „gscheit Gas“– der Fokus ist aber schon auf Garmisch gerichtet. Nur die China-reise macht Sorgen.
Keine Stimmung? Das kann ich nicht nachvollziehen. Die Siegerehrung war unglaublich, ich hab jetzt noch richtige
Gänsehaut!
gebraucht hätte, war er zu Hause. Aber das haben wir am Nachmittag noch organisiert“, sagte Mayer. Nach dem Zelt ging es zum Stanglwirt, Schwarzenegger-treffen inklusive. Die „Tradition“mancher Abfahrtssieger, im „Londoner“in Kitzbühel bis in den
Morgen zu feiern, ließ Mayer aus: „Es war ja nur ein Skirennen, mitten in der Saison. Schon kommende Woche sind wir in Garmisch, auch keine leichte Abfahrt. Da sollte man den Fokus nicht verlieren.“
Genossen hat er den Sieg, wie auch Platz zwei davor aber trotzdem. Vor allem die Siegerihn
ehrung. „Das war vielleicht das eindrucksvollste Erlebnis. Da waren so viele Leute, die Stimmung war unglaublich, auch wenn man sich die Tv-bilder noch einmal anschaut“, schwärmte Mayer. Die Kritik von Carlo Janka im Schweizer Fernsehen an der Stimmung in Kitzbühel („Die interessieren sich alle nur für sich selbst oder sind betrunken, das ist in Adelboden und Wengen viel besser“) konnte der Doppel-olympiasieger nicht nachvollziehen: „Schlechte Stimmung? Ernsthaft? Mir ist das nicht so vorgekommen, ich kriege jetzt noch Gänsehaut. So habe ich das sicher noch nie erlebt.“
In sah er sich auch die eigene Fahrt auf Video noch einmal an, samt Kommentar „Das ist lustig. Und es ist ein Wahnsinn und eine
Ehre, wer dir nach so einem Sieg alles gratuliert.“Schwarzenegger natürlich, dazu auch Schauspieler Patrick Dempsey, Ex-formel-1-zampano Bernie Ecclestone. „Gefreut habe ich mich auch über Aksel Svindals Lob, der war ja auch ein Guter“, sagte Mayer. Kein Wunder, dass er nach dem Feiern und Händeschütteln erledigt war. „Probleme beim Einschlafen hatte ich keine. Das ging von allein.“
Probleme hat er eher mit der bevorstehenden Reise nach China zur Olympia-generalprobe: „Also wenn ich lese, was sich da abspielt, dann hält sich die Lust in Grenzen. Ich überlege, nicht hinzufahren.“Auch, wenn es alle anderen tun? „Die reisen dann ein, aber wenn sie Pech haben, kommt keiner mehr raus – und ich bin für den Rest des Weltcups allein. Auch nicht schlecht“, lacht er.