Kleine Zeitung Steiermark

„Auf mein Gewissen hören, das ist die wahre Message Control“

Erwin Pröll spricht im Kleine-talk über sein Leben nach der Politik und über sein Verhältnis zu Sebastian Kurz.

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Was macht der ehemals mächtigste Mann der österreich­ischen Innenpolit­ik nach seinem Rückzug aus der Politik? „Wir tun das, was wir über 40 Jahre nicht tun konnten: reisen, intensiv mit der Familie zusammen sein, endlich die Enkelkinde­r genießen“, sagt Erwin Pröll, Premiereng­ast von „Was zählt – auf ein Glas mit ...“, dem neuen Talkformat auf kleinezeit­ung,at mit dem bekannten Tv-moderator Peter Pelinka.

Fast könnte man dem langjährig­en Landeshaup­tmann und Schatten-övp-chef glauben, dass er mit dem politische­n Leben abgeschlos­sen hat. Wenn der 73-Jährige darüber spricht, wie er mit seiner Enkelin in einem Meer von Teenagern ein Alan-walkerkonz­ert besucht oder von gemeinsame­n jährlichen Ausflügen in die Südsteierm­ark.

Aber nur fast. Denn Pröll spricht genauso davon, dass er Kontakt mit aktiven Politikern pflegt – mit Bundeskanz­ler Sebastian Kurz etwa, dem der Altlandesh­auptmann erst vor wenigen Tagen ein Gespräch mit Hermann

Nitsch vermittelt hat – ein Bild des von Pröll verteidigt­en Künstlers ziert seither das Bundeskanz­leramt.

Bei solchen Gesprächen sei auch klar, dass sich einer wie Pröll nicht der Kurz’schen Kommunikat­ionsmaschi­nerie unterordne­t: „Für mich heißt Message Control, auf mein eigenes Gewissen zu hören“, sagt der Ex-politiker, angesproch­en auf das unter Kurz übliche Glattstrei­fen aller Botschafte­n; dass das mit Pröll nicht funktionie­rt, sei der ÖVP bereits bewusst geworden, als er sich gemeinsam mit vielen anderen öffentlich gegen die Abschiebun­g von Lehrlingen einsetzte: „Ich bin von Parteifreu­nden gescholten worden“, erinnert sich Pröll – aber auch hier habe er sich an seine Maxime gehalten: „Bei Dingen, die künftigen Generation­en Segen bringen werden, ist es Aufgabe eines Politikers, aufzustehe­n.“

„Was zählt“ist eine neue Interview-reihe der Kleinen Zeitung, die alle zwei Wochen auf kleinezeit­ung.at ausgestrah­lt wird.

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APA/TECHT Fpö-generalsek­retär Michael Schnedlitz: „Sehe uns nicht in der Opferrolle“
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Tv-moderator Peter Pelinka und Erwin Pröll (rechts) im Kleine-talk
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