Kämpft um seine Pfaue
cher Anrainer, die sie dann gleich zum Frühstück füttern, und zum Ärger der anderen, die sich am Gepicke und dem Kot vor ihren Wohnungen stoßen. Kramer und Kaiser warnen: „Man sollte die Vögel auf keinen Fall füttern, denn dann kommen sie immer wieder!“
Seit Monaten habe man ausgebüxte Pfaue immer wieder – auch mithilfe der Tierrettung – eingefangen. Was Zeit, Geld und Geduld kostet, da man sie anfüttern muss, bis sie einem in die Falle gehen. Immer wieder hat man die „Strawanzer“dann auch schon weggegeben, damit in Eggenberg Ruhe einkehrt. Ein Züchter in der Südsteiermark und Wildparks übernehmen die Tiere und halten sie artgerecht. „In den 1990ern waren es rund 50 Pfaue im Schlosspark“, weiß Kaiser. Nun sollen noch weitere sieben besonders wanderlustige weggegeben werden – zwei junge Hähne
und fünf Weibchen, die ihnen auf Schritt und Tritt folgen. „Der Bestand wird sich dann bei nur noch 15 Hähnen bewegen, die aber nicht auf Wanderschaft gehen“, sagt Kramer. Natürlich sollen dann auch wieder Weibchen kommen, damit in Eggenberg auch wieder natürlicher Nachwuchs kommen kann.
„Urkundlich“erwähnt wurden die Pfaue erstmals im Jahr 1654 in einer Rechnung für Vogelfutter für die damals 14-jährige Prinzessin Maria Elisabeth von Eggenberg, die es an die „indiänischen Hienner“verfüttere. Kaiser: „Damals wurden sie in Volieren gehalten, jetzt leben sie bei uns artgerecht ohne Käfige.“
Und diese Tradition solle durch die neue friedenssichernde Pfauen-politik aufrechterhalten werden.
Längst verschwunden sind die Rothirsche, die einst im Schlossgraben für Besucherkameras posierten, die Rehe und Mufflons im Park. Diese deutlich kürzere Tradition geht auf das Jahr 1949 zurück, als im Schloss die Jagdausstellung eröffnet worden sei, sagt Kaiser. Doch da die Gartenanlage für eine artgerechte Wildhaltung zu klein sei, habe man diese beendet. In den 1980ern sind die Rehe umgesiedelt worden. Die letzten beiden Wildschafe sind 2005 an ein Wildgehege abgegeben worden.