Jetzt will Thiem auch König Novak stürzen
Dominic Thiem steht als erster Österreicher im Melbourne-endspiel.
Das will er am Sonntag gegen Titelverteidiger Novak Djokovic gewinnen.
Meilensteine sind da, um sie zu setzen. In der Karriere des Dominic Thiem hat es derer schon mehrere gegeben, doch sticht dieser nun hervor. So kämpfte sich der 26Jährige mit einem verdienten 3:6, 6:4, 7:6, 7:6-Sieg über den Deutschen Alexander Zverev als erster Österreicher in das Finale der Australian Open. Ein Erfolg, der aber nur ein Zwischenschritt gewesen sein soll – nämlich Richtung Titel. Letzter möglicher Stolperstein auf diesem Triumphmarsch ist am Sonntag (9.30 Uhr) Novak Djokovic.
Während Thiem um die Erfüllung seines größten Kindheitstraums spielt, des Gewinns eines Grand Slams, geht es für den „Djoker“um den bereits achten Titel in
Melbourne. Schon jetzt ist der serbische Titelverteidiger als siebenfacher Champion-rekordhalter in Down Under. Nach seinen beiden Finalniederlagen bei den French Open gegen Pariskönig Rafael Nadal steht der Niederösterreicher also erneut vor einer Mammutaufgabe. „Ich spiele im Finale immer gegen die Könige des jeweiligen Grand-slam-turniers, aber es ist die ultimative Herausforderung“, sagte Thiem, der im Falle eines Triumphs nicht nur rund 2,5 Millionen Euro Preisgeld kassieren, sondern auch in der Weltrangliste erstmals auf Position drei aufscheinen würde.
Im 3:42-Stunden dauernden Halbfinalkrimi gegen Zverev ortete der Niederösterreicher zwei große Schlüsselmomente:
„Das war im zweiten Satz, als ich ausserviert habe. Da habe ich zwei
Breakbälle abgewehrt. Und im dritten Satz, wo ich eine gute Chance auf das Doppelbreak hatte, die aber nicht nutzen konnte. Dann hat er den Satz gedreht und hatte zwei Satzbälle, die ich aber abwehrte und mich so ins Tiebreak retten konnte.“
Und wie sieht er seine Chancen gegen Djokovic? „Was Nadal in Paris ist, ist Djokovic in Melbourne. Ich muss am oberen Limit spielen, dass ich eine Chance habe.“Also so, wie bei den Atp-finals im November in
London, wo er den Serben im Tiebreak des dritten Satzes bezwingen konnte.
Seinen bisherigen Auftritt am anderen Ende der Welt bezeichnet der Lichtenwörther als „Wahnsinn“. Aber: „Bis jetzt habe ich nur den Finaleinzug geschafft. Ich habe bereits zwei Grand-slamendspiele verloren. Jetzt will ich natürlich am Sonntag den letzten Schritt gehen, auch wenn es eine der schwersten Herausforderungen wird, die es gibt.“
Alexander Tagger