Fastnachts-lexikon
leuchtete Kolonne raupenartig durch die Stadt kringelt. Die Pointen und Botschaften auf den Lampen und Kostümen sind durchaus politisch: Donald Trump und der Brexit bekommen ebenso ihr Fett ab wie lokale Politiker.
Der Soundteppich der berühmtesten protestantischen Fastnacht der Welt besteht aus Piccolo-flöten und Trommeln in unterschiedlichen Größen. Es ist ein faszinierendes Klangund Lichtermeer. Ein Himmel voller Sterne. Oder politischer Skandälchen bis Skandale.
sattgesehen – oder spätestens bei Sonnenaufgang –, folgt auf den „Morgenstraich“eine Mehlsuppe mit Rotwein und Käse, die mehr kulinarische Tradition denn Höhenflug am Gaumen ist. Dazu wird „Zwiibele- und Kääswäljie“(Zwiebel- und Käsekuchen) gereicht.
Dieser Einstieg in die „drey scheenschte Dääg“(die drei schönsten Tage) des Jahres in Basel, wie die Einheimischen nicht müde werden zu betonen, ist selbst für ausgewachsene Faschingsmuffel ein Ereignis. Nur die Cliquen verkleiden sich. Das bei uns übliche Faschingstrara ist verpönt.
Ab dem „Morgenstraich“herrscht die Fastnacht mit all ihren Gestalten in der 170.000-Einwohner-stadt, die meisten Menschen haben sich freigenommen und feiern drei Tage mit – und durch.
Und dabei regnet es Orangen, Dääfeli (Zuckerl) und natürlich Räppli. Berechnungen zufolge sollen es im Jahr 2018 240 Tonnen gestanzte Papierkonfetti gewesen sein. Darin tummeln Ändstraich. Das Ende der Fastnacht.
Bebbi. Baslerin oder Basler. Clique. Oberbegriff für alle an der Fastnacht mitwirkenden Gruppen. Dääfeli: Zuckerl. Guggemuusig. Blasmusik mit Schlag-, Rhythmus- und Blechblasinstrumenten. Larve: Maske.
Morgestraich. Auftakt zur Basler Fastnacht. Piccolo-spieler. Konfetti.
Trommelspieler. Platzmacher oder Platzmacherin an der Zugspitze einer Clique und Verteiler von Zeedeln (Zetteln).
sich die originellsten Figuren – vom Harlekin bis zum Dummpeter, vom Ueli (Hofnarren) bis zur Alti Tanti, einer alten Frau in Biedermeierkostüm. Die Laternen werden auf dem Münsterplatz ausgestellt und der Dienstagabend gehört traditionell den Guggenmusiken auf ihrem großen Umzug, zu dem die ganze Stadt tanzt.
Wer sich aufwärmen will: In vielen Lokalen feuern die sogenannten Schnitzelbänkler ihre Pointen ab. Und für unsere Ohren ist dabei jeder Witz auf Baseldeutsch sowieso lustig.