Kleine Zeitung Steiermark

In der „Achterbahn“zum ersten Heimsieg

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Weltrekord­halter Stefan Kraft hebt heute (13 Uhr) in der Qualifikat­ion für das Skifliegen am Kulm als Führender im Gesamtwelt­cup ab.

Wochenende in Tauplitz/bad Mitterndor­f zwar nicht gehen, doch hat Kraft bereits mehrmals seine Liebe zum Kulm unter Beweis gestellt: 2015 landete er hier auf dem zweiten Platz, 2016 bei der WM holte der Schwarzach­er am Fuße des Grimmings im Einzel und im Team jeweils Bronze.

„Für ganz vorne hat es vor heimischem Publikum leider noch nie ganz gereicht. Weil eben immer zumindest einer besser war als ich“, lächelt Kraft. Und heuer? „Es ist das erste Skifliegen in dieser Saison. Da weiß man nie, wo man steht. Aber ich bin der Fliegertyp – das ist meine Stärke. Vor dem ersten Sprung da oben zu sitzen, wird auf alle Fälle wieder ein mulmiges Gefühl sein. Hat man das aber hinter sich, ist es wie bei einer Achterbahn. Ist man herunten, will man sofort wieder hinauf. Denn Skifliegen ist das Schönste, was es gibt. Dafür beginnt man mit dem Skispringe­n“, schwärmt der 26Jährige.

seinen allererste­n Flug erinnern kann? „Nadiesem türlich! Das war in Oberstdorf. Die Teamkolleg­en haben mir alle mit blöden Sprüchen etwas Angst gemacht, aber dann war es gar nicht so schlimm.“Und an was denkt ein Stefan Kraft bei einem Flug, der rund acht Sekunden lang dauert? „Eigentlich nicht viel. Man schaut nur darauf, so gut wie möglich eine Fläche zu bilden und einen Luftpolste­r zu bauen. Spätestens 20 Meter nach dem Tisch merkst du, ob der Sprung abgeht. Und dann fliegst du wie auf einer Welle.“Und für Kraft ist auch eines ganz klar: „Beim

Skifliegen muss man draufhalte­n. Und wenn es auch noch so weit geht, abbrechen gibt es bei mir nicht. Denn man bekommt nicht so oft die Chance auf einen weiten Flug.“Apropos weite Flüge: Kraft ist überzeugt, dass es irgendwann 280 bis 300 Meter weit gehen wird. „Natürlich kommt dann mehr Druck zusammen. Aber dank der Stabbindun­gen haben wir in der Luft schon große Sicherheit.“

Neben Kraft hat Cheftraine­r Andreas Felder dieses Wochenende auch Philipp Aschenwald, Michael Hayböck, Gregor Schlierenz­auer, Daniel und Stefan Huber sowie Clemens Leitner im Aufgebot. Stefan Huber und Leitner sind Kulm-debütanten, für Letzteren ist es überhaupt das erste Skifliegen seiner Karriere. Aber wie sagt Kraft: „Alles halb so schlimm. Das wird eine Gaudi für ihn.“

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