Alle Maßnahmen in Graz auf:
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keine Wahl. Ja, auch die Gastrobranche gerät massiv unter Druck (siehe Seite 10/11). Robert Grossauer von der „Gösser“findet den Regierungserlass dennoch nicht übertrieben und erhöht die Sicherheit: Er lichtet Tischreihen und Barhocker, damit die Gäste voneinander Abstand halten, und teilt das Personal in zwei unabhängige Gruppen, um das Infektionsrisiko zu senken.
Die Regierungserlässe bremsen den Takt der Stadt ein. Straßenbahnen sind leerer als sonst (siehe Seite 40/41), sogar weniger Autos fahren am Opernring. Nur in der Opern-apotheke kann sich Katharina Pirker nicht über mangelnde Frequenz beklagen: „Die Kunden haben viele Fragen zu Corona, decken sich vorsorglich mit Schmerzmitteln ein.“Worauf sie verzichten müssen: „Schutzmasken sind und bleiben vergriffen.“Die Apotheke kommt fast nicht nach, im Labor Desinfektionsmittel zu mischen. Die fertigen Produkte sind auch vergriffen.
Im Murpark herrscht längst keine Weltuntergangsstimmung,
Schlangen vor den Kassen gab es gestern aber auch keine. Murpark-chefin Edith Münzer ortet keinen Einbruch in der Kundenfrequenz, der aufs Coronavirus zurückzuführen ist. Der Betrieb laufe weiter. Einzig: Als Vorsichtsmaßnahme sei der Reinigungstakt erhöht worden.
„Gefühlsmäßig ist schon wenig los“, meint Annemarie Radl von der Thalia-filiale im Murpark, „aber auch im Vorjahr wurde es in der Zeit nach Fasching etwas ruhiger.“Auch keinen besonderen Unterschied zum sonstigen Betrieb
hat Selina Sattler von Paul & Bohne feststellen können: „Die Stammgäste kommen weiter.“
Was Sattler allerdings Sorgen macht, ist das „regelrechte Mobbing“, von dem sie schon öfters Zeugin geworden ist. „Jugendliche rufen Personen, die aus Eigen- oder Fremdschutz Schutzmasken tragen, zu: ‚It’s Corona Time‘“, das ist der Titel eines Songs, der im Internet zynisch verbreitet wird. Sie wünscht sich mehr Einfühlungsvermögen: „Man weiß ja nicht, aus welchem Grund jemand eine Maske trägt.“