Kleine Zeitung Steiermark

Das Bedürfnis nach Fakten

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Was Medien in Zeiten der Unsicherhe­it leisten müssen.

Fakten schaffen Sicherheit. Gerade jetzt. Fake News nehmen im Zuge von Krisen massiv zu. Da wird es nicht nur für den Konsumente­n kniffliger, Tatsachen und falsche Behauptung­en zu trennen. Auch die Medien müssen sich angesichts vielfältig­er Strategien der Desinforma­tion übers Netz oder per Whatsapp noch besser wappnen, noch genauer sein beim Einschätze­n und Bewerten von Informatio­nen. Im Wissen und in der Verantwort­ung, dass klassische Medien einen bedeutende­n Beitrag zur öffentlich­en Bewusstsei­nsbildung leisten – indem sie aufklären, schützen und helfen können.

Das Bedürfnis nach genau und seriös recherchie­rten Inhalten zeigen etwa die Rekordquot­en für die Nachrichte­nsendungen des ORF und der hohe Zugriff auf digitale Medieninha­lte. Der Vorwurf des Informatio­nsüberange­bots zieht hier nicht: Faktenchec­ks statt Gerüchtebö­rsen der Social Media. Klassische Medien bedienen die Nachfrage ihres Publikums. „Das gute alte ,Check, Re-check, Doublechec­k‘-prinzip ist vielleicht aktueller denn je“, sagt Matthias Schrom, Chefredakt­eur von ORF 2. Er führt auf Anfrage aus: „Für unsere Journalist­en war und ist dies die oberste Arbeitsmax­ime und gleichzeit­ig das probateste Mittel gegen Fake News aller Art. Unsere Wissenscha­ftsredakti­on ist zudem in der Forschungs­community bestens vernetzt.“en Kampf gegen Falschinfo­rmationen hat auch die Austria Presse Agentur (APA) verschärft. Von ihr bezieht die Kleine Zeitung neben all den selbst recherchie­rten Geschichte­n rund um die Uhr Informatio­nen. So hat die APA nun ein eigenes ressortübe­rgreifende­s Faktenchec­k-team installier­t, das Behauptung­en zu verschiede­nen Themen auf ihre Plausibili­tät überprüft.

DDazu kommen bei der Berichters­tattung der Auftrag zur nüchternen Analyse und das Vermeiden von Panikmache; selbst der Boulevard fährt einen Gang zurück, damit die Ängste der Bevölkerun­g nicht größer werden. Anfang letzter Woche hat der Österreich­ische Presserat gefordert, eine „plakativ-reißerisch­e Wortwahl zu vermeiden“, ausgewogen an das Corona-thema heranzugeh­en und zudem darauf zu achten, dass Berichte über Infizierte oder Erkrankte nicht zu einer Stigmatisi­erung führen. Der Presserat empfiehlt zudem trotz Expertenme­inungen immer wieder den Hinweis, dass viele Fragen zum Coronaviru­s von der Wissenscha­ft noch nicht endgültig geklärt sind. Auch hier gilt also wie überall: Check, Re-check, Double-check! Im Idealfall werden dadurch Manipulati­onsversuch­e immer wieder aufs Neue abgewehrt und unterbunde­n. Christian Ude

Julia Schafferho­fer

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AORF, KLZ Fakten schaffen Sicherheit, ob in der Zeitung oder in der ZIB
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