Grazer am Arlberg: „Wir wollen heim“
Verzweifelte Skiurlauber aus Graz sitzen in St. Anton fest. Jetzt wurde die Quarantäne auch noch verlängert.
Seit zwei Wochen befinden wir uns in St. Anton am Arlberg in Quarantäne. Und jetzt wurde diese auch noch um 14 Tage verlängert.“Der 65-jährige ehemalige Richter Erwin Csaszar aus Graz hadert damit, „dass ausländische Touristen ausreisen dürfen, einheimische aber nicht. Erst gestern sind drei Busse mit englischen Reisenden fortgefahren. Nur wir Österreicher werden hier festgehalten.“
Gemeinsam mit seiner 52-jährigen Lebensgefährtin lebt er derzeit in einer Pension. „Die Leute hier sind sehr nett, wir bekommen Kaffee zum Frühstück und am Abend gibt’s einen Lieferservice von zwei Restaurants im Ort. Aber die Infrastruktur ist natürlich eine Katastrophe. Ich kann mir ja nichts fürs tägliche Leben kaufen“, schildert er gegenüber der Kleinen Zeitung. „Ich habe nur ein
Paar Jeans, einige Socken, ein Paar Schuhe. Wenn da etwas kaputtgeht, ist das nicht lustig.“
Mittels Handy versucht er, Kontakt zu Behörden aufzunehmen. Der Jurist hat vom Gesundheitsministerium bis zur Tiroler Landesregierung und dem Bürgermeister alles versucht. „Allein, ich werde immer wieder abgewimmelt und vertröstet.“
Krankheitssymptome in Bezug auf das Coronavirus haben er und seine Partnerin nie aufgewiesen. „Wir sind Skifahrer, keine Halligalli-urlauber.“
Die Umstände bringen aber auch den Galgenhumor zum Vorschein: „Ich habe das Außenministerium kontaktiert, damit es Tirol zum Ausland erklärt. Denn aus dem Ausland könnten wir viel leichter in die Heimat reisen als von Tirol aus.“Erwin Csaszar habe jetzt nur noch einen ernsthaften Wunsch: „Ich will nach Hause.“