Lichtblicke am Bau könnten trügerisch sein
Arbeitslosigkeit bleibt hoch, auch wenn seit Mitte April um 55.000 Betroffene weniger gezählt werden. Einen Lichtblick bietet derzeit der Bau, was sich aber ändern könnte, wie die Branche warnt. Budget für Kurzarbeit erhöht.
Die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt bleibt düster, es gibt aber vereinzelte, kleine Lichtblicke. So ist die Arbeitslosenzahl seit Mitte April um 55.000 gesunken – von mehr als 588.000 auf knapp 533.000 Betroffene. Im Vergleich zur Vorwoche ging die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 17.000 zurück, wie Arbeitsministerin Christine Aschbacher bei der mittlerweile wöchentlichen Präsentation der Jobdaten wissen ließ. Man sehe „weiterhin eine erfreuliche Abflachung der Kurve“. Das Niveau ist freilich noch immer extrem hoch. Noch immer sind gut 130.000 Menschen mehr arbeitslos als vor der Coronakrise.
Die in der Vorwoche erfolgten Öffnungen in der Gastronomie haben sich positiv ausgewirkt, in der Branche ist die Arbeitslosigkeit binnen einer Woche um rund 9000 Personen gesunken. Ein weiterer Hoffnungsschimmer zeichnet sich am Bau ab, wo der Rückgang sogar bei 25.000 Personen liegt.
Doch die Bausozialpartner warnen vor drohendem Ungemach. Vor dem Hintergrund der
Krise halten sich sowohl öffentliche Auftraggeber als auch Privatpersonen bei Bauinvestitionen stark zurück. „Seit März ist bei den Gemeinden der Rollladen herunten“, betont etwa der Bauindustrielle Hans Peter Haselsteiner. Ein Problem, das anhält: Geplanten Projekten werde aufgrund fehlender Genehmigungsverfahren der Riegel vorgeschoben, so Baugewerkschaftschef Josef Muchitsch. Es brauche „umfassende Hilfen von der Politik“, sonst stünden Baufirmen und ihre Beschäftigten im Herbst vor massiven Problemen. Muchitsch fordert u. a.